Die Landesregierung Thüringen hat sich heute mit den seit Monaten kontrovers diskutierten Strukturveränderungen von Orchestern und Theatern befasst. Die Deutsche Orchestervereinigung traut den Gesprächen nicht. Im Koalitionsvertrag aus dem vergangenen Jahr hätten sich Linke und SPD noch für den Erhalt der Orchester und Theater ausgesprochen, heißt es in einer Pressemitteilung. « Das Land hat angekündigt, den Löwenanteil der Kosten für den von der Regierung forcierten Umbau zu übernehmen. Das klingt erst einmal gut, aber letztlich wird in erster Linie ein Abbau von Arbeitsplätzen finanziert“, sagt Martin Majewski. Als Vertreter der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) setzt er sich in Thüringen für die Interessen der Musiker ein.

Das Kabinett habe Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) nun auch offiziell beauftragt, Orchester- und Theaterverträge abzuschließen. Hoff äußerte dazu, dass in allen Fällen ein Verhandlungsstand erreicht sei, der zeitnahe Abschlüsse zulasse. „Allein ein Blick nach Eisenach, Gotha, Gera oder Jena genügt um festzustellen, dass noch erheblicher Diskussionsbedarf besteht. Überall gibt es seit Monaten Widerstand gegen den geplanten Arbeitsplatzabbau“, sagt Majewski.

In den vergangenen 25 Jahren wurden in Thüringen von über 1.000 Musikerstellen bereits 469 abgebaut. Majewski: „Die Chance wird vertan, mit dieser Reform in die nachhaltige Sicherung der Orchester und der Arbeitsplätze zu investieren.“

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