Antonio Maria Montanari: Violin Concertos; Johannes Pramsohler, Ensemble Diderot; 1 CD Audax ADX 13704; 01/2015 (60’02)

Bach & Entourage; Johann S. Bach (J.G. Pisendel?): Sonate für Violine & Bc BWV c-moll 1024; Johann S. Bach: Fuge g-moll BWV 1026 für Violine & Bc; Anonymus (J.S. Bach?): Sonate für Violine & Bc BWV Anh. II 153 A-Dur; Johann Georg Pisendel: Sonate a-moll für Violine solo; Johann Ludwig Krebs: Sonate c-moll für Violine & Bc Krebs-WV 311; Johann Gottlieb Graun: Sonate G-Dur für Violine & Bc Graun-WV Av: XVII: 35; Johannes Pramsohler, Barockvioline, Philippe Grisvard, Cembalo; 1 CD Audax ADX 13703; Aufnahme: 05/2014 (65'11) - Rezension von Guy Engels

Antonio Maria Montanari war ein bedeutender Violinist im 18. Jahrhundert in Rom. Er verkehrte in den höchsten Adelskreisen, arbeitete für die hohe Geistlichkeit und unterwies manch berühmten musikalischen Zeitgenossen im Geigenspiel.

Montanari führte die virtuose Tradition eines Arcangelo Corelli weiter, die Johannes Pramsohler und das Ensemble Diderot hier neu beleben. Die Interpreten setzen dabei weniger auf das virtuose Momentum als gestalterisches Element – auch wenn der Violine eine übergeordnete Rolle zukommt. Sie schalten in den vorgegebenen Concerto-grosso-Modus. Gemeinsames Musizieren, gemeinsames Atmen, gemeinsames Phrasieren haben absoluten Vorrang. Nur so kann eine derart pulsierende Interpretation entstehen, eine Musik, die frisch und farbenfroh wie am ersten Tag wirkt.

Die zweite Pramsohler-CD nimmt uns mit ins Umfeld von J.S. Bach – zu Pisendel, dem Dresdner Virtuosen, zu Krebs, Bachs Schüler und Kopist sowie zu Graun, den Lehrer von Wilhelm Friedmann Bach. Wir hören Sonaten mit und ohne Basso continuo, die Pramsohler mit einem kräftigen, satten Ton ausstattet. Es klingt nicht alles makellos, glatt, schön poliert. Der Violinist verzichtet sehr bewusst auf virtuose Eleganz zugunsten einer griffigen Rhythmik und Rhetorik, die die Musik immer wieder antreiben und die Spannung hochhalten.

Johannes Pramsohler is an accomplished player, whose sensibilities lead to beautiful performances, full of attractive textures and a particular fine articulation and phrasing.

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