Der deutsche Dirigent, Cembalist und Organist Hanns-Martin Schneidt ist am 28. Mai im Alter von 87 Jahren verstorben, wie der Münchener Bach-Chor und das Münchener Bach-Orchester heute mitteilten.

Hanns-Martin Schneidt leitete den Münchener Bach-Chor von 1984-2001. In der Pressemitteilung heißt es: « Mit ihm konnte der Chor nach dem Tod von Karl Richter eine Musikerpersönlichkeit verpflichten, die ideale Voraussetzungen für die künftige Arbeit des Ensembles mitbrachte. »

Hanns-Martin Schneidt stammte aus einer Pfarrersfamilie und erhielt entscheidende musikalische Prägungen während seiner Zeit im Leipziger Thomanerchor. Wichtige Stationen für den Kirchenmusiker waren München und (seit 1955) Berlin. Nach einem ersten, erfolgreichen Konzert mit den Berliner Philharmonikern im Jahr 1960 hatte sich Schneidt neben seiner kirchenmusikalischen Tätigkeit zunehmend der großen Sinfonik sowie der Oper gewidmet. Von 1963 bis 1985 wirkte er als Generalmusikdirektor und später auch musikalischer Chef der Oper in Wuppertal.

An der Hochschule für Musik und Theater hatte Hanns-Martin Schneidt zugleich ab 1985 auch die Professur für Orchesterleitung und Kirchenmusik inne. Ab 2001 nahm Hanns-Martin Schneidt zudem eine Professur an der Tokyo National University of Fine Arts and Music an und war von 2007 bis 2009 Chefdirigent des ‘Kanagawa Philharmonic Orchestra’.

 

 

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