Early Modern English Music 1500-1550; Hugh Aston, Robert Cooper, Henry VIII., Thomas Preston, Anonymous; Tasto Solo (Guillermo Perez, David Catalunya, Angélique Mauillon); 1 CD Passacaille 1028; Aufnahme 12/2016, Veröffentlichung 06/2017 (58'00) – Rezension von Remy Franck

Wenn Guillermo Perez sein Organetto spielt, denkt man vom Klang her an alles andere als an eine kleine tragbare Orgel. Er beherrscht sein Instrument so virtuos und produziert darauf so viele Farben, dass sein Organetto wie ein Blasinstrument klingt, hier der Blockflöte oder der Panflöte, dort der Querflöte oder dem Piccolo, manchmal sogar dem Englischhorn ähnlich.

Die Geschichte des Organetto, einer kleinen mittelalterlichen Orgel ist kurz, sie wurde nur während einer kurzen Periode benutzt und verschwand dann für fast fünfhundert Jahre aus dem Musikleben. Die ‘Tasto Solo’-Musiker haben dieses Instrument genauso wiederbelebt wie das Clavisimbalum, ein Vorläufer des Cembalos, mit seinem in diesen Einspielungen einfach zauberhaften Klang.

Die CD ‘Early Modern English Music’ bietet ein abwechslungsreiches Programm, schön ausgewogen mit virtuosen und kantablen Stücken. ‘Tasto Solo’ überrascht  immer wieder mit wunderbaren instrumentalen Einfällen und einem durchgehend sehr reichen Klanggeschehen, in dem die Musik tanzt und singt. Wirklich hinreißend sind die Stimmungen, die bei diesem Musizieren zustande kommen, Stimmungen von Freude oder Begeisterung, von Trauer oder von Melancholie.

The remarkable musicianship of Tasto Solo’s musicians, their stunning virtuosity, their feeling for colours and shades, their interpretative creativity and fantasy make this CD a real gem.

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