Als Joseph Haydn Baron van Swieten von seinem Vorhaben für ein Oratorium sprach, war der ganz begeistert: er lieferte nicht nur die Finanzen für den Komponisten, sondern auch das (deutsche) Textbuch und versah es mit einer Fülle von Anregungen für die Vertonung. Das Libretto fußt auf der Erschaffungsgeschichte der Welt, wie die Bibel sie schildert. Gut anderthalb Jahre arbeitete Haydn an dem Werk und preist darin in kraftvollen Bildern die Herrlichkeiten der Schöpfung und des göttlichen Plans.
Harry Christophers benutzt nicht den deutschen Text, sondern die fast gleichzeitig zum Original entstanden englische Fassung und Haydn soll sich dafür ausgesprochen haben, in englischsprachigen Ländern diese zu benutzen.
Unter Christophers Leitung entfaltet sich das Oratorium wie selbstverständlich zur vollen Größe seiner vokalen und orchestralen Aussagekraft. Das dramaturgische Element wird sehr gut herausgearbeitet, aber was den Hörer fesselt, ist eine ständig zu spürende Begeisterung für die Causa. Diese freudige Stimmung lässt uns über einige Unstimmigkeiten hinweghören. Sarah Tynans Stimme ist etwas unausgeglichen und nicht besonders schön timbriert, Jeremy Ovenden hat anfangs etwas Mühe, läuft dann aber zu guter Form auf, während Matthew Brook seinem Part durchgehend einwandfrei gerecht wird.
With bright choral and orchestral forces and mostly good singing from the soloists, Harry Christopher’s Creation is appealing above all due to the general enthusiasm, which definitely motivates the singers and musicians. So this is a joyful Creation sung in English.