Richard Wagner: Das Rheingold; Nikolai Petrov, Krastan Krastanov, Miroslav Andreev, Daniel Ostretsov, Biser Georgiev, Sofia National Opera Orchestra, Pavel Baleff; Inszenierung Plamen Kartaloff; Eine Produktion der Sofia Opera; 2 DVDs Dynamic 37897; Bild 16:9; Stereo & Surround; Liveaufnahme 05/2010, Veröffentlichung 04/2021(161') – Rezension von Remy Franck

Zunächst dies: Für diese Aufführung wurde die reduzierte Orchesterbesetzung von Gotthold Ephraim Lessing benutzt, die vor allem bei den Bläsern und den Harfen die Zahl der Instrumente verringert. Wohlgemerkt: es ist keine gekürzte Fassung (wie der Webshop jpc behauptet)!

Nun ist die Größe des Orchesters in dieser Produktion völlig belanglos, denn die Tonaufnahme ist derart schlecht, dass auch das kleine Orchester in völliger Kakophonie untergeht. Die Stimmen sind kathedralesk verstärkt, was aber bei den mehrheitlich schlechten Sängern den desolaten vokalen Zustand der Produktion nur noch intensiviert. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Opernhaus von Sofia für diese Produktion etliche Interpreten aus einem Sänger-Altersheim geholt hat. Einige Ausnahmen bestätigen die Regel.

Die Inszenierung hat einen üppigen Fantasy-Charakter. Nun hat es das für Wagners Ring schon gegeben und es hat funktioniert. Hier aber wird ein nicht zu übertreffender Kitsch geboten, einmal abgesehen von den vielen Beleuchtungspannen, die den amateuristischen Charakter des Ganzen unterstreichen.

Fazit: meist unbefriedigende, in einigen Fällen grässlich schlechte Stimmen, ein im Hall zerborstenes Orchester, eine grotesk schlechte Inszenierung, eine katastrophale Tonaufnahme, mir scheint, für diese Produktion ist selbst eine einzige Note noch Lob (daher sehen Sie im Header dieser Rezension ein leeres Kästchen). Ich kann tatsächlich nicht erinnern, in meiner nunmehr 53 Jahre langen Karriere als Musikrezensent etwas ähnlich Schäbiges gesehen zu haben.

First of all this: For this performance Gotthold Ephraim Lessing’s orchestration was used, which reduces the number of instruments, especially for the winds and the harps. Mind you: it is not a shortened version (as the webshop jpc claims)!
Now the size of the orchestra in this production is completely irrelevant, because the sound recording is so bad that even the small orchestra is drowned in complete cacophony. The voices are amplified in a cathedralesque way, but with a majority of bad singers, this only reinforces the desolate vocal state of the production. I can’t help but think that for this production the Sofia Opera House has pulled a number of performers from a singers’ retirement home. Some exceptions confirm the rule.
The staging has a lush fantasy character. Now this has been done before for Wagner’s Ring and it has worked. Here, however, we have a kitsch that cannot be surpassed, not to mention the many lighting mishaps that underscore the amateurish nature of the whole staging.
Conclusion: mostly unsatisfactory, in some cases hideously bad voices, an orchestra shattered in reverb, grotesquely bad staging, a disastrous sound recording, it seems to me that even a single note would be praise for this production (therefore you see just an empty box in the header of this review). In fact, in my now 53-year career as a music reviewer, I cannot recall seeing anything as shabby.

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