Le rêve et la terre; Claude Debussy: Petite Suite (Orchestration Henri Busser) + Prélude à l'après-midi d'un faune + Danses pour harpe et cordes; Alberto Ginastera: Suite de ballet Estancia; Caroline Lieby, Harfe, Orchestre de Lutetia, Alejandro Sandler; 1 CD Klarthe 072; Aufnahme 04/2019, Veröffentlichung 18/10/2019 (48') – Rezension von Remy Franck
Das 2011 vom argentinischen Dirigenten Alejandro Sandler gegründete Orchestre de Lutetia hat für seine erste CD-Produktion ein Debussy-Ginastera-Programm zusammengestellt.
Debussys Klavierstücke sind von einem derartigen musikalischen Parfum durchzogen, dass etliche davon für Orchester transkribiert wurden, oft mit dem Einverständnis des Komponisten. So hat Henri Busser die 1889 im Original für Klavier zu vier Händen geschriebene Petite Suite orchestriert. Sie ist auf dieser CD in einer farbig-lebendigen Interpretation zu hören. Auch die Aufführung des Prélude à l’après-midi d’un faune kann gefallen. Alejandro Sandler setzt die Partitur mit viel Sorgfalt und Raffinement um und bringt so die unterschiedlichen Farben und Stimmungen gut zum Ausdruck.
Die Deux danses pour harpe et cordes werden nicht nur sehr gut differenziert, sondern auch sehr eloquent und spannend gespielt. Sandler und sein Orchester entwickeln ein gutes Gespür für die atmosphärischen Klangwerte und die Nuancen der Musik.
Mit Ginasteras folkloristischem Gaucho-Ballett Estancia ist der argentinische Dirigent in heimatlichen Gefilden. In seiner Interpretation gibt es nicht nur temperamentvolles Feuer, sondern auch satte Farben, die die Stimmungen dieser Liebesgeschichte gut beschreiben. Es finden sich mithin hier nicht nur Glanz und Virtuosität, sondern auch eine gewisse bäuerliche Kraft, die Sandler hörbar macht. Dem finalen Mambo fehlt es freilich nicht an schwungvoller Leichtigkeit.
