Strangers in PARadISe: George Enescu: Violinsonate Nr. 3 a-moll op. 25; Sergej Prokofiev: Violinsonate Nr. 1 f-moll op. 80; Maurice Ravel: Violinsonate Nr. 2 G-Dur; Eugene Ysaÿe: Sonate op. 27 Nr. 3 (Ballade) für Violine solo; Diana Tishchenko, Violine, Zoltan Fejervari, Klavier; 1 CD Warner Classics 0190295403911; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 06/2019 (73'51) – Rezension von Uwe Krusch

Vier rund hundert Jahre alte Violinsonaten, davon eine für Violine allein, hat die aus der Ukraine stammende Geigerin Diana Tishchenko im Kontext des Long-Thibaud-Crespin Wettbewerbs mit Unterstützung des Pianisten Zoltan Fejervari eingespielt. Alle diese Werke stellen für sie besondere Fixpunkte dar, die im Rahmen ihrer Ausbildung ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Außerdem verbindet die Werke die Stadt Paris, da jeder der Komponisten hierher Bezugspunkte hatte und möglicherweise durch diese auch als ein Paradies gesehen wurde.

Tishchenko pflegt einen sehr eigenen Stil, der auch einmal das akribisch genaue Spiel ein wenig vernachlässigt, wenn dadurch der Ausdruck behindert werden könnte. Allerdings ist diese Gefahr auch nicht allzu groß. So lässt sie vor allem bei Ravel und Enescu eine lichtdurchflutete breite Palette an Farben und Ausdrucksformen erklingen, die fast schon ein wenig wild und abgehoben klingt, aber den Stücken einen Geist einhaucht, der seinesgleichen sucht.

Dabei ermöglicht ihr die tiefe Zuneigung zu den Werken und das damit einhergehende Verständnis einen besonderen Zugang, den sie mit spielerischer Nonchalance und großem Impetus verdeutlicht und so einen spannenden Interpretationsansatz realisiert.

Der Pianist Zoltan Fejervari geht den Weg mit aufmerksamem und eigenständig angelehntem Auftritt mit.

Ukranian violinist Diana Tishchenko has recorded four violin sonatas, one of them for solo violin, with the support of pianist Zoltan Fejervari. All of these works are special to her, having attracted her attention during her studies. She cultivates a very individual style, which slightly neglects a meticulously precise playing if it would be a hindrance for musical expressivity. Especially in the works by  Ravel and Enescu, her broad palette of bright colours, almost a bit wild and uplifted, serves the expression very well and brings a unique spirit into the pieces. The pianist Zoltan Fejervari follows suit with an attentive and exquisite playing.

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