Am Sonntag, 19. Mai, werden in mehreren deutschen Städten Demonstrationen der im November 2018 gegründeten ‘Vielen’ stattfinden. Mittlerweile haben an die 2000 Kunst- und Kulturinstitutionen mit ihren Aktiven aus der deutschen Kulturlandschaft eine Debatte zur Freiheit der Kunst und zur Fortentwicklung der offenen Gesellschaft angestoßen. Das seien eine bislang beispiellose Kampagne der Solidarität, Schönheit, Vielfalt und gesellschaftspolitischen Verantwortung der Kunst sowie eine Antwort auf gezielte Angriffe gegen die Kunst- und Kulturlandschaft durch rechtspopulistische und -extreme Parteien und Gruppierungen, heißt es in einer Mitteilung.

In Berlin startet die ‘Glänzende Demonstration’ um 12:00 Uhr am Rosa-Luxemburg-Platz und  zieht vorbei an mehreren Kunst- und Kultureinrichtungen, vor denen Künstler aus europäischen Ländern sprechen werden, die bereits durch Regierungsbeteiligungen nationalistischer und rechtsextremer Parteien unter Druck geraten sind und deren Länder die Freiheit der Kunst schon länger nicht mehr garantieren. Im Aufruf heißt es hierzu: « Die Einschränkung der Kunstfreiheit ist in Ländern Europas wie der Türkei und Russland, aber auch innerhalb der Europäischen Union in Ungarn oder Polen, bereits bittere Realität. Die Bedrohung der Kunstfreiheit ist auch in Italien oder Österreich nicht unrealistisch. Auch in Deutschland sowie in weiteren EU-Staaten könnte die Kunstfreiheit durch nationalistische oder rechtsautoritäre Regierungsbeteiligungen in Gefahr geraten. Die Länder der Europäischen Union bilden selbst eine Vielfalt der Lebensentwürfe und Kulturen ab. Ihre politische Ausgestaltung muss getragen werden von der Idee eines Europas der ‘Vielen’. Ein solidarisches Europa, das sich nicht immer weiter abschottet, sondern sichere Zugänge schafft, für Menschen aus nicht-europäischen Ländern, die hier leben wollen. Auch Künstler*innen, Intellektuelle, Andersdenkende und Menschen mit anderen Lebensentwürfen werden aus Ländern Europas und Orten in der ganzen Welt zur Emigration gezwungen. Asylrecht und Freizügigkeit wie die Kunstfreiheit sind miteinander verbunden – Kunst entsteht nicht innerhalb nationaler Grenzen. »

In den unterschiedlichen Verfassungen und in der Erklärung der Menschenrechte werde das Asylrecht wie die Kunstfreiheit benannt. Beide sollten den Anforderungen eines ‘Europas der Vielen’, auch der Vielen aus nicht-europäischen Ländern, ein Leben in Würde sicherstellen, fordern die ‘Vielen’.

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