Die 93-jährige britisch-deutsche Cellistin Anita Lasker-Wallfisch erhält den Nationalpreis 2019 der Deutschen Nationalstiftung. Der Vorsitzende des Vorstandes der Stiftung, Thomas Mirow, erklärte dazu: « Die Deutsche Nationalstiftung ehrt mit Anita Lasker-Wallfisch nicht nur eine der letzten Überlebenden des Holocausts. Vor allem wollen wir eine starke Streiterin im Kampf gegen den Antisemitismus auszeichnen, der in Deutschland und in vielen anderen westlichen Ländern wieder zunehmend in Erscheinung tritt. Die Deutsche Nationalstiftung will damit unterstreichen, dass aus ihrer Sicht das entschlossene Eintreten gegen alle Formen von Antisemitismus Teil der deutschen Identität sein muss. »
Anita Lasker-Wallfisch war zusammen mit ihrer Schwester Renate in den Vernichtungslagern Auschwitz und Bergen-Belsen, die sie vor allem dank ihres Mitwirkens im Frauen-Orchester überlebten. Kurz nach Kriegsende emigrierte Frau Lasker-Wallfisch nach Großbritannien, wo sie bis heute lebt. Seit 1994 aber nimmt sie immer wieder große Anstrengungen auf sich, um Schüler und Jugendliche in Deutschland über die Gräuel der Nazi-Zeit zu informieren und sie mit den Schrecknissen des Antisemitismus zu konfrontieren.
Die Verleihung des Nationalpreises 2019 erfolgt am 10. September in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin. Der Preis unterteilt sich in den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis sowie einen Förderpreis in Höhe von 20.000 Euro, der zeitgleich vergeben wird. Diesen soll eine junge Initiative erhalten, die sich ebenfalls in der Bekämpfung des Antisemitismus engagiert.