Der Deutsche Musikrat wirbt in einer Stellungnahme für die COVID-Impfung. Öffentliches Leben, Kultur und Musik bedürften der direkten Begegnung, denn Kreativität entstehe im persönlichen Miteinander, sei es bei den Proben eines Amateurorchesters oder in der Interaktion einer Band oder eines Kammermusikensembles mit dem Publikum beim Live-Konzert, heißt es in der Mitteilung. « Über viele Monate hinweg hat die Corona-Pandemie Distanz notwendig gemacht, gab es doch lange keine wirksamen Mittel, der Krise zu begegnen. Mit der Entwicklung und flächendeckenden Verfügbarkeit von Impfstoffen hat sich die Situation inzwischen wesentlich geändert, und die Gesellschaft hat sich Handlungsspielräume erarbeitet. Der Deutsche Musikrat appelliert deshalb an alle, denen es möglich ist, mit ihrer Impfung zu einer Beendigung der Pandemie beizutragen – und damit auch dem Musikleben Hoffnung zu geben. »
Hierzu Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Nach eineinhalb Jahren der Pandemie lassen wirksame Maßnahmen Licht am Ende des Corona-Tunnels erkennen. Neben der Möglichkeit der Tests und der Umsetzung erprobter Hygiene-Konzepte sind es insbesondere die Impfungen, die dazu beitragen, dass auch das Kulturleben nach äußerst schwierigen Zeiten wieder Hoffnung schöpfen kann. Die NEUSTART KULTUR-Programme haben in vielen Bereichen des Musiklebens die dringend erforderliche ‚erste Hilfe‘ geleistet. Für eine dauerhafte Rückkehr zu einem aktiven Musikleben aber, das vor allem im professionellen Bereich auch unter wirtschaftlich sinnvollen Bedingungen stattfinden können muss, brauchen wir eine hohe Impfquote. Wir alle haben es in der Hand, mit einer Impfung nicht nur uns selbst, sondern auch das Musikleben zu schützen, das unseren Alltag so viel reicher, unsere Gesellschaft so viel lebenswerter macht.“
Wissenschaftler/innen gehen davon aus, dass mit einer ‘Herdenimmunität’, wie sie durch Impfungen auch für andere schwerwiegende Krankheiten schon erreicht werden konnte, auch das Corona-Virus wirksam zurückgedrängt werden kann. Um die Herdenimmunität zu erreichen und damit auch eine vierte Corona-Welle im Herbst 2021 zu verhindern, bedarf es laut Robert-Koch-Instituts eine Zielimpfquote von mindestens 85 Prozent. Davon sind die meisten Länder noch weit entfernt.