Die Deutsche Bahn plante, wie auch Pizzicato berichtete, den S-Bahnhof Hermannstraße in Berlin-Neukölln in einem Pilotversuch mit atonaler Musik zu beschallen, angeblich zum Vertreiben von Drogenkonsumenten. Das führte zu Protesten. Berliner Organisationen wandten sich genauso dagegen wie der Deutsche Musikrat. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: « Im Zeitalter der akustischen Umweltverschmutzung setzt die Deutsche Bahn Musik als Waffe ein. Statt ausreichend Personal zur Durchsetzung der Hausregeln und zur Gewährleistung der Sicherheit bereitzustellen, sollen Menschen durch Dauerbeschallung überreizt und so ferngehalten werden. Der behauptete ‘gefühlte Sicherheitsgewinn’ ist eine Farce und die Vertreibung von Obdachlosen und Drogenabhängigen funktionierte schon in Hamburg nicht. Dieser Versuch der Instrumentalisierung von Musik im öffentlichen Raum ist unsäglich und bedeutet eine Diskriminierung der Komponistinnen und Komponisten, gleich welche Stilrichtung betroffen ist. »

Die Deutsche Bahn hat das Projekt daraufhin wieder fallen gelassen.

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