 Louis-Gabriel Guillemain: Second livre de sonates en quatuor ou Conversationes galantes et amusantes ...; Ensemble La Française (Aude Lestienne; Flöte und Leitung, Shiho Ono, Violine, Myriam Ropars, Bassviole, Jean-Baptiste Valfré, Cello, Kazuya Gunji, Cembalo); 1 CD Musica ficta MF8034; Aufnahme 07/2020, Veröffentlichung 10/2020 (71'07) – Rezension von Uwe Krusch
								
					Louis-Gabriel Guillemain: Second livre de sonates en quatuor ou Conversationes galantes et amusantes ...; Ensemble La Française (Aude Lestienne; Flöte und Leitung, Shiho Ono, Violine, Myriam Ropars, Bassviole, Jean-Baptiste Valfré, Cello, Kazuya Gunji, Cembalo); 1 CD Musica ficta MF8034; Aufnahme 07/2020, Veröffentlichung 10/2020 (71'07) – Rezension von Uwe Krusch
				
			Die hier eingespielten sechs Quartettsonaten der Werknummer XVII sind einige Jahre nach dem Tod von Bach und Händel entstanden und gehören damit in die späte Phase des Barock. Das zeigen sie durch die Affekte, die Kontraste und die Bewegungselemente dieser Epoche. Doch darüber hinaus deutet ihre Phantasie, Zartheit und Raffinesse auch die Ausprägung des Rokoko an. Zu Lebzeiten hochgeachtet als Geiger und auch als Musiker allgemein, findet Guillemain heute kaum Beachtung. Das spiegelt sich auch darin, dass dieser Zyklus hier erstmal vollständig eingespielt wurde.
Aus seinen Cembalozyklus mit Violinbegleitung op. 13 umgeformt, setzen die Stücke Flöte, Violine, Viola und Continuo als vier gleichberechtigte Stimmen nebeneinander. Italienisch in ihrer Dreisätzigkeit überzeugt die Musik mit erfindungsreicher, zwischen den Instrumenten verteilter thematischer Gestaltung und abwechslungsreicher und komplexer Rhythmik, was sie wiederum sehr französisch macht.
Das Ensemble La Française widmet sich lustvoll diesen Werken. Die Flötistin und Leiterin Aude Lestienne agiert ebenso sicher wie stilvoll, genau wie Shiho Ono auf der Violine. In den tieferen Registern sind mit der dritten Melodiestimme Myriam Ropars auf der Bassgambe und im Continuo Jean-Baptiste Valfré am Cello sowie am Cembalo Kazuya Gunji zu vernehmen, die hier ebenso involviert sind wie die höheren Stimmlagen. Sie durchdringen insbesondere die rhythmischen Verstrickungen, so dass die verschachtelte Struktur verständlich wird. Hier zeigt sich die ungewöhnliche Kompositionsweise am stärksten und am Französischsten.
 
		










 
					
				






