Johann Sebastian Bach: Trio Sonaten; Martin Neu, Ahrend Orgel, Herzogenaurach; # Audite 97.827; Aufnahmen 10/2021, 05 & 06/2022, Veröffentlichung  07.06.24 (83’08) - Rezension von Alain Steffen

Die Triosonaten von Johann Sebastian Bach sind einzigartige Werke von großer Schönheit. Die drei selbstständigen Stimmen sind auf die rechte und die linke Hand sowie auf die Füße verteilt und die Werke sind von stupender Ausgewogenheit und besitzen wunderbare Melodien. Dies alles wird in der Interpretation von Martin Neu an der Ahrend-Orgel zu St. Otto von Herzogenaurach sehr deutlich. Vor allem besticht Neu durch ein Spiel, das ohne den üblichen Weihrauchgeruch auskommt und dem Hörer Bachs Musik nicht als religiöses Heiligtum, sondern als absolute Musik  nahebringt. Dabei zögert Neu nicht, virtuos und sehr dynamisch vorzugehen, was Bachs Musik somit sehr lebendig und direkt wirken lässt. Das Klangbild ist erfreulich transparent, sensibel und hell, was die Durchsichtbarkeit fördert und diese 6 Triosonaten zu einem feinen Hörgenuss werden lässt.

Johann Sebastian Bach’s trio sonatas are unique works of great beauty. The three independent parts are divided between the right and left hands as well as the feet, and the works are stunningly balanced and have wonderful melodies. Martin Neu’s interpretation on the Ahrend organ at St. Otto’s in Herzogenaurach brings all this to the fore. Above all, Neu’s playing is captivating, without the usual smell of incense, and brings Bach’s music to the listener not as a religious shrine, but as absolute music. Neu does not hesitate to take a virtuoso and very dynamic approach, which makes Bach’s music seem very lively and direct. The sound is pleasantly transparent, sensitive and bright, which promotes transparency and makes these 6 trio sonatas a fine listening pleasure.

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