Eric Montalbetti: Duo für Violine und Klavier + Hommage à Matisse + Klaviertrio + Streichquartett; Hidéki Nagano, Alexander Vorontsov, Klavier, Christian Tetzlaff, Hae Sun Kang, Violine, Èric-Maria Couturier, Cello, Pierre Génisson, Klarinette, Delphine Haidan, Mezzosopran, Quatuor Les Dissonances (David Grimal, Stefan Simonca-Oprita, Violine, David Gaillard, Bratsche, Xavier Phillips, Cello); 1 CD Alpha 583; Aufnahme 10+11/2019, 01/2020, Veröffentlichung 04/2020 (71:25) – Rezension von Uwe Krusch

Neben dem Duo für Violine und Klavier erklingt auf dieser CD mit vier Werken von Eric Montalbetti ein Duo für Klarinette und Frauenstimme als Hommage an den Maler Matisse, dessen Linienführung, Lichtgestaltung und Farbgebung in seinen Bildern erhörbar wird. Das Klaviertrio wiederum ehrt drei Kunstrichtungen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Und im Streichquartett entstehen aus unterschiedlichen Tempi, mit denen das Werk anhebt und dadurch Dissonanzen erzeugt, neue Harmonien, ohne das Dissonante je zu leugnen.

Eric Montalbetti studierte u.a. bei so unterschiedlichen Charakteren wie George Benjamin, Magnus Lindberg und Tristan Murail und hörte Kurse am IRCAM. Sein Stil ist durch eine strenge Schreibweise geprägt, die mit blitzartigen Akzenten, die man bei Boulez ausmachen könnte, angereichert ist. Über allem weht durchaus ein poetischer Wind, mit dem sich, begleitet von einem Schwingen, Farbwechsel und Wellenbewegungen ergeben.

Von den Ausführenden ist der Geiger Christian Tetzlaff vermutlich der bekannteste. Er und Alexander Vorontsov tragen die Violinsonate eloquent und durchdacht vor. Die Skizzen zu Matisse erfahren durch Delphine Haidan und Pierre Gènisson eine Wiedergabe, die die textlosen und partiell improvisierend angelegten Werke mit feiner Zeichnung gestalten. Das Klaviertrio mit Solisten vom Ensemble Intercontemporain wird ebenso wie das vom gleichnamigen Quartett Dissonanzen vorgetragene Streichquartett jederzeit konstruktiv beherrscht und zusätzlich mit musikalischen Gestaltungsmitteln belebt.

Eric Montalbetti studied with such different characters as George Benjamin, Magnus Lindberg and Tristan Murail and took courses at IRCAM. His style is strict, often with lightning accents, yet a poetic wind blows over everything.
Of the performers, violinist Christian Tetzlaff is probably the best known. Together with Alexander Vorontsov he gives an eloquent and thoughtful account of the Duo for Violin and Piano. In Hommage à Matisse Delphine Haidan and Pierre Génisson give a refinded interpretation of the textless and partially improvised pieces. The Piano Trio with soloists from the Ensemble Intercontemporain, as well as the String Quartet Dissonances, are presented in technically flawless performances enlivened with a gripping expressivity.

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