Frédéric Chopin: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2; Yundi Li, Warsaw Philharmonic Orchestra; Aufnahme ?, Veröffentlichung 31/01/2020 (71'41) – Rezension von Remy Franck

Yundi Li ist wieder zu Warner zurückgekehrt, mit rötlich gefärbtem Haar als Pianist und überflüssigerweise auch als Dirigent. Die Warschauer Philharmoniker können die Chopin-Konzerte sicher mit geschlossenen Augen spielen. Auch mit dem Pianisten Yundi als vom Klavier aus dirigierenden Interpreten kommen sie problemlos über die Runden. Aber Chopin ist kein Mozart, und um den Orchesterpart wirklich gut klingen zu lassen, braucht es schon neben dem Pianisten noch einen Dirigenten und zwar einen inspirierten, der mit dem Pianisten atmen kann.

Und so gut Yundi auch spielt, so fein und spontan er seinen Klavierpart gestaltet (wohl nicht ganz ohne Manierismen) so sehr stört mich ein farbloses und von den Tontechnikern dumpf im Hintergrund platziertes Orchester. Und das ergibt dann unter dem Strich zwei wenig spannende, so sogar eher langweilige Aufnahmen, die auf der Referenzskala ganz unten anzusiedeln sind.

Yundi Li has returned to Warner, with reddish hair, as a pianist and, superfluously, as a conductor. The Warsaw Philharmonic can safely play the Chopin concertos with closed eyes. Even with pianist Yundi conducting from the piano, they can easily do their job. But Chopin is not Mozart, and to make the orchestral part sound really good, you need a conductor in addition to the pianist, and an inspired one at that, who can breathe with the pianist.
And as good as Yundi plays, as finely and spontaneously he arranges his piano part (not without mannerisms), I am disturbed by a colourless and dull orchestra, setup in the background by the sound engineers. This results in two not very exciting, even rather boring recordings, which are at the very bottom of the reference scale.

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