Johannes Brahms: Klaviertrio Nr. 2, Johann Nepomuk Hummel: Klaviertrio Nr. 2, Arnold Schönberg: Verklärte Nacht op. 4 für Klaviertrio (Eduard Steuermann); Trio Khaldei (Barbara Baltussen, Klavier, Pieter Jansen, Violine, Francis Mourey, Cello; 1 CD Paraty 619250; Aufnahme 8/2018; Veröffentlichung 5/2019 (71'16) – Rezension von Uwe Krusch

Für ihr neues Programm haben sich die drei Musiker zwei Originale und eine Umsetzung, nämlich die Klaviertriofassung von Eduard Steuermann des Streichsextetts Verklärte Nacht von Arnold Schönberg vorgenommen. Dass der Hummel bemerkenswert interessant klingt, der Brahms beglückt luftig und der Schönberg mit tiefsinnigem Ernst aufwartet, macht diese Aufnahme zu einer Entdeckung.

Die drei Musiker, die ihr Trio nach dem berühmtesten Fotografen der Sowjetunion benannt haben, finden sozusagen bei jeder Komposition das richtige Motiv und die beste Belichtung, um sie zur Geltung zu bringen.

Die Werke sind alle mit Wien verbunden, zeigen aber abgesehen von dieser Gemeinsamkeit deutlich unterschiedliche Epochengestaltungen. Hummel, noch klassisch, Brahms dagegen romantisch und erst Schönberg mit dem Blick auf das 20. Jahrhundert. Den Künstler zufolge spiegeln sie auch die Tageszeiten, den Morgen, den Abend und die Nacht.

Die drei belgischen Musiker spielen seit noch nicht einmal zehn Jahren zusammen und haben in ihrer Heimat, aber auch darüber hinaus, ihren Stil entwickelt. War ihre erste CD noch ihren Lieblingen, Shostakovich und Prokofiev, gewidmet, so richten sie ihr Objektiv jetzt in die andere Richtung und erzielen auch hier gestochen scharfe Fotos, die über das reine Motiv hinaus eine Aussage vermitteln. Das ist einfach überzeugend.

For its new CD Trio Khaldei has chosen two originals and one transcription, the piano trio version of Schönberg’s Verklärte Nacht by Eduard Steuermann. The three musicians, who named their trio after the most famous photographer of the Soviet Union, find the right motif and the best exposure for each composition. The works are all connected to Vienna, but apart from this common ground they show clearly different epochs, Hummel, still classical, Brahms romantic and Schönberg with a view to the 20th century. According to the artists, they also reflect morning, evening and night. While their first CD was dedicated to their favourites, Shostakovich and Prokofiev, they are now turning their lenses in the other direction and here, too, they are taking razor-sharp photos that convey a message beyond the pure motif. That’s simply convincing.

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