Marcin Blazewicz; Konzert für Gitarre und Streichorchester; Pawel Lukaszewski: Trinity Concerto für Sopransaxophon und Streichorchester; Slawomir Stanislaw Czarnecki: Concerto Lendinum für Violine, Cello und Streichorchester, op. 44; Marcin Dylla, Gitarre, Pawel Gusnar, Sopransaxophon, Jakub Jakowicz, Violine, Tomasz Strahl, Violoncello, Witold Lutoslawski Chamber Philharmonic Lomza, Jan Milosz Zarzycki; 1 CD Dux 1462; Aufnahmen 09+10/2018, Veröffentlichung 03/2019 (61'02) – Rezension von Uwe Krusch

Drei Solokonzerte von polnischen Komponisten hat die von Jan Milosz Zarzycki geleitete Witold Lutoslawski Kammerphilharmonie aus Lomza für einen Blick in aktuelle Entwicklungen in Polen zusammengefügt. So unterschiedlich der Charakter der Soloinstrumente, so vereinend ist der neoklassische Stil der Werke. Im Detail zeigen sie dann wieder jeweils persönliche Ausprägungen.

Obwohl es nur einen Solisten hat kann man das Konzert für Gitarre und Streicher von Marcin Blazewicz als Sinfonia concertante bezeichnen, da die Gitarre im Verbund einbezogen ist und keine klassische solistische Position einnimmt.

Das Saxophonkonzert von Pawel Lukaszewski unter dem Titel Trinity Concerto stammt von einem Tonsetzer, der sein Hauptaugenmerk auf Chorkompositionen hat, und diese Beschäftigung spiegelt auch in dieses Werk.

Das dritte Werk vereint zwei Solisten, in diesem Fall Streicher, nämlich Violine und Cello, mit dem Streicherapparat der Kammerphilharmonie von Lomza. Hier fließen Melodien aus der Volkskunst in Lublin ein, so dass dieses Werk einen starken regionalen Akzent trägt.

Die Streicher des Orchesters aus Lomza werden von Jan Milosz Zarzycki zu einem angeregten, die Solisten tragenden und mitziehenden Spiel animiert, was den orchestralen Parts Schwung und Farbigkeit verleiht.

Die Soli des Gitarristen Marcin Dylla entfalten aus der zurückhaltenden Präsenz des Instruments heraus ihren Charme. Das Instrument drängt sich mit seiner leisen Art nicht auf und kann trotzdem dank des ausdrucksstarken Auftretens des Solisten ihren herausgehobenen Platz im musikalischen Geschehen darstellen.

Ein Saxophon ist einfach aus der Natur des Instrumentes heraus ein geborener Solist, zumal wenn es allein mit Streicher zusammen auftritt. Dass Pawel Gusnar ein leichtes Spiel hat, die Aufmerksamkeit zu erobern, liegt aber auch daran, dass er eine gelungene Melange aus klassischem Ton und einem dem Saxophon auch innewohnenden verruchten Hauch anstimmt und diesen mit einem Schuss Blue Note herüberbringt.

Jakub Jakowicz und Tomasz Strahl für die Solopartien im Doppelkonzert Brahmscher Besetzung treiben ein munteres Wechselspiel miteinander. Über ihre technische Reife und ihr musikalisches Gefühl kann man keine negativen Worte formulieren.

Three recent Polish solo concertos form an attractive program, heard in fine performances by the Lomza Chamber Philharmonic under the baton of Jan Milosz Zarzycki. The soloists are committed and eloquent advocates of the very different compositions.

 

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