Giovanni Pierluigi da Palestrina: Angelus Domini descendit + Ave maris stella + Beata Barbara + Beatae Mariae Magdalenae + In diebus illis + Lied der Lieder (Auszüge) + Missa Ave Regina Caelorum; The Sixteen, Harry Christophers; 1 CD Coro COR16155; Aufnahme 01/2017, Veröffentlichung 09/2017 (72'01) – Rezension von Uwe Krusch

Giovanni Pierluigi, ergänzt um seine Herkunft, da Palestrina, fand nicht weit entfernt seines Geburtstortes, nämlich in Rom, sein größtes Betätigungsfeld direkt beim Papst. Damit hatte er nicht nur eine sichere Position gefunden, sondern auch die Grundlage dafür geschaffen, dass sein Werk bereits zu seinen Lebzeiten eine außergewöhnliche Beachtung und Verbreitung fand.

Gleichzeitig wurde er damit zu einem sehr kreativen Komponisten, da er für die kirchlichen Feiertage und darüber hinaus für kirchliche oder private religiöse Anlässe komponierte.

Auf dieser CD werden a-capella Werke vom Chor ‘The Sixteen’ dargeboten, die vor allem zu Ehren der einen oder der anderen Maria sowie Barbara komponiert wurden. Es handelt sich bei Letzterer um eine rein mystische Figur, die ihren christlichen Glauben auch gegen ihren Vater vertrat. Dieses Werk ist auch insoweit besonders, als es für den Herzog von Mantua geschrieben wurde, der seine eigene Liturgie hatte, abweichend von den im Kontext des Trienter Konzils festgelegten Vereinheitlichungen.

Neben der ‘Missa Ave Regina Caelorum’ und drei Sätzen aus dem ‘Lied der Lieder’ werden Hymnen und Motetten zu vier bis sechs Stimmen vorgestellt, wobei Palestrina je nach den Umständen eine oder mehrere Stimmen verdoppelte. Im umfangreichen Werk sind sicherlich noch weitere Schätze zu entdecken. Ein Teil davon wurde auf dieser CD gehoben.

Der Chor ‘The Sixteen’, den man als Kammer- bzw. fast schon als Solistenchor bezeichnen kann, hat sich zu Recht einen guten Ruf erworben, da er mit großer Homogenität, Delikatesse und Sangeskunst auftritt. Diese Qualität kann diese Aufnahme nicht ganz bestätigen. Zwar ist das Klangbild nicht getrübt, aber die gesamte Aufnahme macht einen irgendwie gehetzten Eindruck. Die Musik findet keine Ruhe und Entspannung, sondern treibt durchgehend vorwärts, ohne aber große Temposchwankungen zu verzeichnen.

This program with music written by Giovanni Pierluigi da Palestrina shows, once more, the technical skills and the vocal qualities of The Sixteen, but, alas, Harry Christophers rushes the music too much, without letting it breathe.

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