Ludwig van Beethoven: Streichquartette op. 18 Nr. 4-6; Chiaroscuro Quartet (Alina Ibragimova, Pablo Hernan Benedi, Violine, Emilie Hörnlund, Viola, Claire Thirion, Cello); 1 SACD BIS 2498; Aufnahme 09.2019, Veröffentlichung 03.2022 (79'55) – Rezension von Uwe Krusch
Nach der Veröffentlichung der ersten drei Werke aus der Reihe op. 18 von Beethoven vor einem halben Jahr legt das Chiaroscuro Quartet nun mit der zweiten Hälfte des Zyklus nach. Und da kann man sich dann auch einmal recht kurz fassen. Denn die Aufnahmen der beiden Dreiergruppen liegen nur wenige Monate auseinander, so dass das Quartett seine eingeschlagene Linie der Interpretation nicht nur ohne Brüche, sondern auch ohne Risse fortsetzt.
Wiederum darf man den sehr persönlichen Stil hören. Und wieder darf man sowohl die Dichte des Zusammenspiels wie auch die Breite der Gestaltungen genießen, die den Musikern gelingt. Besonders auffallend vielleicht sind die wirklich deftig im Tempo gesteigerten Satzschlüsse, etwa wenn im vierten Quartett das Allegro-Prestissimo sehr ernst genommen wird und das Stück nicht nur mit einem Presto, sondern mit eben einem Prestissimo endet. Und dabei gelingt es ihnen mühelos, nur rasend schnell, aber nicht gehetzt oder überfordert zu klingen.
Als Abrundung kann die gelungene Aufnahmetechnik erwähnt werden, die einen formidablen Klang besorgt hat.
After the release of the first three works from Beethoven’s op. 18 series half a year ago the Chiaroscuro Quartet now follows up with the second half of the cycle. And here one can be quite brief for once. For the recordings of the two groups of three are only a few months apart, so that the quartet continues its chosen line of interpretation not only without breaks, but also without cracks.
Again one may hear the very personal style. And again one may enjoy both the density of the interplay as well as the breadth of the arrangements that the musicians succeed in creating. Particularly striking, perhaps, are the really hefty tempo increases in movement endings, such as when in the fourth quartet the Allegro – Prestissimo is taken very seriously and the piece ends not just with a Presto, but with a Prestissimo. And in doing so, they effortlessly manage to sound just frantic, but not rushed or overwhelmed.
To round things off, mention can be made of the successful recording technique, which has cared for a formidable sound.
