Alvaro Cassuto: Return to the Future, Song of Loneliness, To Love and Peace, Visiting Friends; Antonio Rosado, Klavier, Royal Scottish National Orchestra, Alvaro Cassuto; 1 CD Naxos 8.573266; 6/13 /73'24) – Rezension von Remy Franck

„Die große Faszination für die Klänge der Avantgarde hat mich der Zwölftonmusik verfallen lassen und dann der Darmstädter Schule. Irgendwann stellte ich fest, dass ich mich von meinen musikalischen Ursprüngen entfernt hatte und in eine Sackgasse geraten war. Alle Werke, die sich auf der vorliegenden CD befinden, sind entstanden, nachdem ich meiner experimentellen Phase entwachsen war, und ich habe sie geschrieben, um ein möglichst großes Publikum zu erreichen“. Worte des Komponisten.

‘Return to the Future’ (1985) des 1938 geborenen Portugiesen geht von Bachs Brandenburgischen Konzerten aus und baut darauf eine fantasievolle Komposition auf, die verschiedene Stile, Barock, Klassik, Romantik…bis hin zum Minimalismus streift und vereint.

‘Song of Loneliness’ (1972) war das erste tonale Werk Cassutos und ist dennoch in dem Sinne noch experimentell, als die Instrumente via ein Echogerät über Lautsprecher verstärkt werden. Stilistisch gesehen ist es eher dem Minimalismus zuzurechnen, der ja 1970 von Nyman eingeführt worden war.

‘To Love and Peace’ (1973) hängt mit der gleichnamigen satirischen Oper zusammen und ist ein extrem stimmungsvolles Stück, das von düsteren Momenten zu zu strahlend blauem Himmel unterschiedlichste Gefühlswelten durchstreift.

‘Visiting Friends’ (1986) ist ein Pasticcio mit Besuchen bei Komponisten, die Cassuto verehrt. Das farbige und einfallsreiche Stück, in dem das Klavier als Soloinstrument eine wichtige Rolle spielt, besteht aus zwei langsamen Sätzen, die jeweils einen schnellen Satz einleiten.

Die Aufnahmen sind vorzüglich und müssen ja, da der Komponist selber dirigiert, als authentisch angesehen werden.

All the works on this CD, written “after I had outgrown my experimental period”, says the composer, “are intended, therefore, to address the widest possible audience”. This does not mean that Cassuto writes an undemanding music. The works performed here are full of fantasy and colors and form an appealing program.

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