Richard Strauss: Capriccio; Renée Fleming (Gräfin), Bo Skovhus (der Graf), Michael Schade (Flamand), Markus Eiche (Olivier), Kurt Rydl (La Roche), Angelika Kirschlager (Clairon), Michael Roider (Monsieur Taupe), Orchester der Wiener Staatsoper, Christoph Eschenbach; Regie: Marco Arturo Marelli; 1 Blu-ray C-Major 716 004; Stereo & Surround; Bild 16:9; 2013 (163') – Rezension von Manuel Ribeiro

Es gibt kaum eine Alternative zu Renée Fleming, wenn es gilt, einige Strauss-Rollen zu besetzen. Und so verwundert es nicht, dass nach den Mitschnitten aus der ‘Opéra National de Paris’ und der ‘Metropolitan’ jetzt die dritte Fassung von ‘Capriccio’ mit Renée Fleming auf den Markt kommt.

Wie gewohnt bezaubert sie das Publikum nicht nur mit ihrer himmlischen Stimme, sondern auch mit ihrem Spiel. Sie tut es mit Eleganz und Raffinement, ohne hochnäsig zu wirken, und die Leichtigkeit im Gesang ist trotz des nicht eben einfachen Gesangsparts einfach unübertrefflich.

‘Capriccio’ ist nicht die bekannteste Oper von Strauss, aber bestimmt die originellste, da es sich um ein ‘Konversationsstück’ handelt, mit geistreichen Dialogen, und am Ende selbstironisch in seiner Botschaft. Die Musik von Strauss ist eine meisterhafte Demonstration des alternden Meisters, der sich für ein mitten im nationalsozialistischen Umfeld für ein eigentlich unwichtiges Thema interessiert – die Frage nach dem Vorrang von Wort oder Musik.

Neben Fleming ist der Rest des Ensembles hochkarätig. Bühnenbild und Kostüme sind fein und liebevoll entworfen. Die Regie ist perfekt zu den langen Bögen der Musik ausgedacht.

Renée Fleming’s performance in this Konversationsstück by Strauss can hardly be topped. Refinement and elegance of her voice and her acting are superb.

 

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