Für ‘Music for Two’ (1984/87) erfand John Cage ungeahnte Klangmöglichkeiten im Klavier. Manchmal klingt der Flügel wie eine Flöte, manchmal wie ein Schlagzeuginstrument, dann wieder wie ein Schiffswrack, dessen leerer Rumpf, durch Wellen bewegt, grunzende Töne von sich gibt… Xenia Pestova und Pascal Meyer sind wahre Meister im Umsetzen dieser Klangvorstellungen des Komponisten, und es gelingt ihnen eine faszinierende Interpretation von pathetischer Größe.
Der Kontrast zwischen dem Ernst dieser Komposition und den ‘Three Dances for prepared piano’, die bereits 1945 entstanden, könnte nicht größer sein. Die drei Tänze, die in gewisser Weise schon minimalistisch sind, benutzen die Klaviere als (exotische) Schlagzeuginstrumente, mehr oder weniger virtuos, immer aber drängend und motorisch. Das Duo spielt mit raffinierten Klangfärbungen und einem atemlosen Drive. Die Bahamas und Jamaika sind genau so nah wie Java und Bali…
There is a big difference between John Cage’s experimental Music for Two and the rhythmically demanding Three Dances. In both works, the Pestova/Meyer Piano Duo excels in transforming themselves in highly talented string players, percussionists and sometimes even pianists…