Der frühere Präsident der Münchner Musikhochschule und Ex-Rektor der Universität Mozarteum, Siegfried Mauser, kommt an der gegen ihn verhangenen Gefängnisstrafen nicht vorbei. Der Bundesgerichtshof hat ein Urteil des Landgerichts München I bestätigt, das den Musiker wegen sexueller Nötigung in drei Fällen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und neun Monaten verurteilt hatte.

Siegfried Mauser, der auch als Pianist aktiv war und viele Schallplattenaufnahmen gemacht hat, lehrte von 1983 bis 1987 als Professor für Klavier und Kammermusik an der Hochschule für Musik Würzburg. Danach wechselte er als Professor für Musikwissenschaft ans Mozarteum Salzburg; dort gründete er 1989 ein Forschungsinstitut für musikalische Hermeneutik. 2002 wurde er als Professor für Musikwissenschaft an die Hochschule für Musik und Theater München berufen, der er von 2003 bis 2014 als Rektor vorstand (ab 1. Oktober 2007 mit Amtsbezeichnung ‘Präsident’). Daneben leitete er dort eine Klasse für Liedgestaltung und betreute das Institut für Musikwissenschaft. Von Oktober 2014 bis Juni 2016 war Mauser Rektor der Universität Mozarteum Salzburg.

In der Causa Mauser hat es auch Verteidiger gegeben, dazu zählt die Intendanten des Beethovenfests Bonn, Nike Wagner. Verschiedentlich wurden die Gerichte bezichtigt, ‘neopuritanische Prüderie’ zu betreiben, ein Vorwurf der auch im Zusammenhang mit dem Fall Domingo erhoben wurde. Die Hochschule für Musik und Theater München reagierte auf den Fall Mauser mit schärferen Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung. Der amtierende Präsident Bernd Redmann wies 2018 die Behauptungen von Nike Wagner zurück, dass Mauser Opfer einer « Hexenjagd“ sei. Auch große Kunst schütze Menschen nicht davor, strafbare Handlungen zu begehen, schrieb Redmann in einer Stellungnahme.

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