Anton Bruckner: Symphonie  Nr. 7 in E-Dur - Bearbeitung für Ensemble von Hanns Eisler (Satz I und III), Erwin Stein (Satz II) und Karl Rankl (Satz IV); Ensemble Balance, Friederike Kienle; # Hänssler Classic HC24057; Aufnahme 2024, Veröffentlichung 20.06.2025 (61') - Rezension von Remy Franck ** (For English please scroll down)

Hans Eislers Bearbeitung von Bruckners Siebter Symphonie für Kammerorchester oder Ensemble, von der er selbst nur die Sätze 1 und 3 bearbeitet und dafür mit Erwin Stein und Karl Rankl zusammengearbeitet hat, sollte Ende 1921 in Schönbergs Verein für musikalische Privataufführungen uraufgeführt werden, wurde aber letztlich erst 1994, posthum, uraufgeführt. Die erste CD-Produktion erfolgte im Jahr 2000. Jetzt liegt eine neue Aufnahme mit dem Ensemble Balance vor.

Die Frage wurde im Zusammenhang mit dieser Bearbeitung immer wieder aufgeworfen: Macht sie Sinn?

Das mag jeder für sich beantworten. Wichtig ist, den Klang des Originals so gut wie möglich zu verdrängen, was natürlich nicht so einfach ist, wenn man die Symphonie gut kennt.

Für mich kann die Bearbeitung für Klarinette, Horn, zwei Geigen, eine Bratsche, Cello, Bass sowie Klavier und Harmonium das Original nicht ersetzen, so gut sie auch gespielt wird. Das Balance Ensemble spielt emphatischer, akzentzreicher als das Linos Ensemble und versucht so, einen Teil der Brucknerschen Gefühle in die Bearbeitungen hinüberzuretten.

Aber manchmal irritieren auch Klavier und Harmonium, wenn sie die Symphonie wie Salonmusik klingen lassen.

Im Übrigen tritt hier, wie in anderen reduzierten Symphonien der Faktor Aufnahme hinzu, weil der Klang zu großräumig ist, fast wie in einer Kirche. Und so bleibt dies ein Album für Neugierige und Leute, die ungewohnte Klangerfahrungen machen wollen. Vom rein Instrumentalen her ist nichts dagegen zu sagen.

Hans Eisler’s arrangement of Bruckner’s Seventh Symphony for chamber orchestra, for which he arranged only movements one and three and collaborated with Erwin Stein and Karl Rankl, was scheduled to premiere at the end of 1921 at Schoenberg’s Society for Private Musical Performances. Ultimately, it premiered posthumously in 1994. The first CD production was released in 2000. A new recording with the Ensemble Balance is now available.

The question has been raised repeatedly in connection with this arrangement: Does it make sense?

Everyone can decide for themselves. The important thing is to suppress the sound of the original as much as possible, which is, of course, not so easy if you know the symphony well.

In my opinion, no matter how well it is played, the arrangement for clarinet, horn, two violins, viola, cello, bass, piano, and harmonium cannot replace the original. The Balance Ensemble plays with more emphasis and accents than the Linos Ensemble, attempting to convey some of Bruckner’s feelings in the arrangements.

However, the piano and harmonium can be irritating, making the symphony sound like salon music.

As in other reduced symphonies, the recording factor comes into play here because the sound is too spacious, almost like in a church. This remains an album for the curious and those who want unusual sound experiences. From a purely instrumental point of view, there is nothing wrong with it.

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