Johannes Brahms: Symphonie Nr. 3 + 6 Lieder (Arrangements von Schubert-Liedern) + Ungarische Tänze Nr. 11-16; Alt-Rhapsodie op. 53; Anna Larsson, Alt, Johan Reuter, Bariton, Männerstimmen des Swedish Radio Choir, Swedish Chamber Orchestra, Thomas Dausgaard; 1 SACD BIS 2319; Aufnahme 2016/2017, Veröffentlichung 08/2018 (78'26) - Rezension von Remy Franck

Wenn es um musikalisches Innenleben in der 3. Symphonie von Johannes Brahms geht, ist Thomas Dausgaard nicht so leicht zu überbieten. Er ist ein höchst interventionistischer Dirigent, der aber nie die Grenzen des guten Geschmacks überschreitet. Mit dem Schwedischen Kammerorchester gibt er dem ersten Satz einen heroischen und gleichzeitig sehr spontanen Charakter. Den Mittelsätzen lässt er sehr viel Zartheit und Kantabilität angedeihen. Das Finale wird mit frischem rhythmischem Elan dargeboten.

Die Sechs Lieder von Franz Schubert, die Brahms orchestriert hat (An Schwager Kronos, Memnon, Geheimes, Greisengesang, Ellens zweiter Gesang, Gruppe aus dem Tartarus) werden von Anna Larsson  und Johan Reuter mit viel Ausdruckskraft gesungen. Larsson ist auch die Solistin in der Alt-Rhapsodie, die in dieser Einspielung aber vor allem durch das detailreiche und transparente Spiel des Schwedischen  Kammerorchesters begeistert. Dausgaard tut alles, um jede Schwere zu vermeiden und die Musik gleichzeitig höchst spannungsvoll werden zu lassen.

Erneut hat Dausgaard auch großen Erfolg mit seiner eigenen Orchestrierung der Ungarischen Tänze – diesmal sind es die Nummern 11 bis 16 – in denen viel ungarisches Idiom, aber, wie in den beiden anderen Volumes dieser Reihe schon festgestellt, auch wienerischer Charme die Musik aufblühen lässt.

BIS setzt dieses Projekt mit allerbesten Audio-Standards um, und die dritte SACD ist den beiden andern denn auch nicht unterlegen.

Dausgaard’s new recording offers a full-blooded, warm and spontaneous-sounding performance of the Third Symphony. His and Anna Larson’s account of the Alto Rhapsody is outstanding, with much atmosphere and astonishingly light and transparent textures. Dausgaard’s own transcriptions of another series of Hungarian Dances prove as successful as the ones we heard before.

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