Johannes Brahms: Streichquartette op. 51 Nr. 1 & 2; Cuarteto Quiroga (Aitor Hevia, Cibrán Sierra, Josep Puchades, Helena Poggio); 1 CD Cobra Records 0048; Aufnahme 12/2014, Veröffentlichung 10/2015 (73'05) – Rezension von Remy Franck

Das Lebensmotto des Brahms-Freundes Joseph Joachim, ‘Frei, aber einsam’ lieferte die Basis für die sogenannte FAE-Sonate für Violine und Klavier und kommt als AFAE auch im ersten Quartett des als ‘Zangengeburt’ bezeichneten Opus 51 zum Einsatz. Und das spanische ‘Cuarteto Quiroga’ benutzte die Bezeichnung als Titel für diese CD.

Sind es die nachweislichen Probleme, die Brahms mit seinem ersten Quartett hatte, die die Quiragos zu einer vor allem in den drei ersten Sätzen etwas zurückhaltenden Interpretation bringen? Mit reduzierter Dramatik wirkt das Quartett schmerzlicher, mitunter auch melancholisch. Selbst im lebhaften Finale bleiben viele Fragen offen, und das Drängen ist alles andere als heiter. Die Pausen lasten bedeutungsschwer.

Das A-Moll-Quartett entwickelt sich unterschiedlich, die düstere Stimmung wird immer wieder durch einen kontrastvollen Lyrismus aufgebrochen. Das Andante ist aufgewühlt, während das Scherzo spannungsvoll Charme-Fetzen produziert, die sich im Finale zu großer Vitalität entwickeln.

Über all dem Interpretativen sollte man den schön ausbalancierten und transparenten Klang des Ensembles nicht vergessen, das die CD mit dem kurzen Volkslied ‘In stiller Nacht’ beendet.

Fine, sensitive and thoughtful performances by a Quartet which communicates conviction and belief in the music. The playing is first class and very transparent.

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