Werke des Frühbarock von Cazzati, Cima, Merula, Preston, Rossi, Scarani, Schütz, Turini, Uccellini, van Eyck; Ensemble Matis; 1 SACD Ars Produktion 97.715; Aufnahme 10/2016, Veröffentlichung 05/2017 (59'16) – Rezension von Uwe Krusch

Unter dem Stichwort ‘Vanitas’ (Nichtigkeit oder, symbolisch, Vergänglichkeit) schlagen die Herausgeber dieser Aufnahme eine Brücke von der bildenden Kunst zur Musik. Das reich bebilderte Beiheft zeigt Gemälde des Malers Evert Collier, ein Selbstportrait und ansonsten Stillleben. Auf diesen Bildern werden die Accessoires wie Totenschädel, Pflanzen und Früchte sowie bei allen gezeigten Gemälden auch Musikinstrumente und teilweise Noten gezeigt. Gerade auch die Musik ist naturgemäß eine flüchtige Kunst. Dazu kommt, dass die gemalten Noten sich in den auf dieser CD eingespielten Stücken wiederfinden.

Auch die Musik, hier rein instrumental, nimmt Bezug auf die Vergänglichkeit. Einige Werke waren ursprünglich für Gesang und Instrumente gesetzt und die Texte wiederum bezogen Vergänglichkeitsüberlegungen mit ein.

In der Sammlung der frühbarocken Werke befinden sich Kompositionen von Francesco Cima und Tullio Turini, die als erste die Form der Triosonate verwendeten und für eine Epoche als stilbildend anzusehen sind. Weiter stehen bekannte Namen wie Heinrich Schütz neben weniger gespielten. Die Formen reichen von der Sonate über Capriccio bis hin zur Aria.

Das Ensemble ‘Matis’ formt sich aus Studenten des Konservatoriums in Barcelona, die danach in der ‘Schola Cantorum Basiliensis’ ihre heutige Formation festigten. Da die Mitglieder aus sowohl europäischen als auch asiatischen Nationen kommen, kann das Ensemble daraus eine bereichernde Diskussion für die Erarbeitung seiner Programme gewinnen.

Die Musiker präsentieren die kleinen Werke sowohl mit Intensität als auch beschwingter Freude, so dass die zwölf Werke von zehn Tonsetzern trotz des übergreifenden Gedankens ‘Vergänglichkeit’ einen bleibenden Einfluss hinterlassen.

Vanitas is the headline of this mixed volume with early baroque music, and Ensemble Matis excels in one intense and joyful playing.

 

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