Lebensgebete. Music and Devotion; Ensemble Thios Omilos; 1 CD Rondeau ROP 6079; 2/13 (66’25) - Rezension von Guy Engels

Gebete, der persönlichste und direkte Draht zu Gott: In Gebeten formulieren die Menschen ihre Ängste und Sorgen, sie bitten, sie danken und freuen sich. Es sind Geschehnisse mitten aus dem Leben, eine unmittelbare Ansprache, die Komponisten durch alle Epochen zu Musik angeregt hat. Das Ensemble ‘Thio Omilos’, ein Quintett mit ehemaligen Thomanern, präsentiert Werke aus der Romantik und dem 20. Jahrhundert – schlägt den Bogen von Rossinis schlichter ‘Preghiera’ bis zu einer Komposition des heutigen Thomaskantors Georg Christoph Biller.

Die hervorragende stimmliche Schulung, die die fünf Sänger in Leipzig genossen haben, ist unüberhörbar. Da sitzt jeder Ton, die Stimmführung ist klar, der Gesamtklang bestens ausbalanciert. Wie so oft bei einem derart breit gefächerten Programm, mangelt es hie und da an der stilistischen Differenzierung. Poulencs meditative ‘Quatre petites prières de saint François d’Assise’ sind musikalisch aus anderem Holz geschnitzt als Griegs romantisches, hingebungsvolle ‘Ave maris stella’. Dieses musikalisch gut aufgestellte Quintett hat interpretatorisch noch Luft nach oben.

‘Thio Omilos’, a quintet with former Thomaner members, present an inspiring program in exquisite performances, just lacking here and then of stylistic differentiation.

 

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