Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2; Miah Persson, Sopran, Sarah Connolly, Mezzosopran, Philharmonia Chorus & Orchestra, Benjamin Zander; 2 SACDs Linn Records CKD 452; 1/12 (90') – Rezension von Remy Franck

Beim amerikanischen Label Telarc hatte Benjamin Zander ab 2001 die Mahler-Symphonien 1, 3, 4, 5 und 6 herausgebracht, die im Pizzicato ganz begeistert besprochen wurden. Danach stoppte das amerikanische Label diese Veröffentlichungen. Nachdem Zander dann vom ‘New England Conservatory’ wegen der Einstellung eines Videofilmers, der eine Haftstrafe wegen sexuellen Vergehens an Kindern hinter sich hatte, entlassen worden war, schien es, als würde der Mahler-Zyklus des Dirigenten nie vollendet werden.Doch nun bringt das britische Label Linn die Zweite heraus, die Auferstehungssymphonie, wiederum mit dem Philharmonia Orchestra, und wer gerade wegen Linn eine ‘top-notch’-Aufnahme erwartet hatte, wird etwas enttäuscht sein. Die Tontechnik hat zwar ein fülliges, aber gleichzeitig auch etwas dumpfes Klangbild besorgt.

Dieses Klangbild verstärkt möglicherweise den Eindruck einer breit fließenden, 90 Minuten dauernden Aufführung, die zwar detailreich ist und auch Spannung hat, aber letztlich etwas zelebrierend wirkt, auch wenn es ganz bewegende Momente in ihr gibt sowie eine Fülle an sorgfältig herausgearbeiteten Einzelheiten.

Von den Solistinnen gefällt mir nur die Sopranistin Miah Persson, während die Mezzosopranistin Sarah Connolly durch ein allzu starkes Vibrato unangenehm auffällt – Zanders langsame Tempi verstärken das noch!)

Nicht auf Schallplatte, sondern im Internet gibt es als Gratis-Download eine Audiodatei, wo Benjamin Zander seine Interpretation der Auferstehungssymphonie ausführlich erklärt. Diese Ausführungen sind, wie man es bei ihm gewohnt ist, hoch interessant und lehrreich.

The slightly muffled sound and the overall slow tempi give Benjamin Zander’s  Resurrection Symphony somehow the character of a celebration. A major disappointment is Sarah Connolly’s annoying vibrato, reinforced by Zander’s broad tempi. On the other hand, there are plenty of interesting details in this performance and even though it doesn’t match the standard of Zander’s previous Mahler recordings (Telarc), any committed Mahlerian should not miss the release.

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