Antonin Dvorak: Stabat Mater, op. 58; Eri Nakamura, Sopran, Elisabeth Kulman, Alt, Michael Spyres, Tenor, Jongmin Park, Bass; Tschechische Philharmonie, Philharmonischer Chor Prag, Jiri Belohlavek; 2 CDs Decca 4831510; Aufnahme 03/2016, Veröffentlichung 05/2017 (82') – Rezension von Remy Franck

Das ‘Stabat Mater’ ist das erste geistliche Werk Dvoraks und entstand in einer ersten Fassung 1876, kurz nach dem Tode von Dvoraks Tochter Josefa, die nur 2 Tage alt wurde. Dvorak sollte danach noch zwei weitere Kinder in kurzen Abständen verlieren, seine Tochter Ruzena am 13. August und seinen ältesten Sohn Otokar am 8. September 1877. Nach diesen beiden Sterbefällen überarbeitete er das Manuskript, fügte drei Sätze hinzu und orchestrierte das Ganze zwischen Oktober und November 1877.

Es ist Belohlaveks dritte Aufnahme dieses Werks, er hatte das ‘Stabat Mater’ schon 1990 mit demselben Orchester für Chandos aufgenommen, und es danach 1997 mit den Prager Symphonikern für Supraphon eingespielt.

Die neue Einspielung bringt keine neuen Erkenntnisse. Der im Juni d.J. verstorbene Belohlavek setzt immer noch – im Gegensatz zu Philipp Herreweghe auf einen ziemlich monumentalen, emotional kontrollierten Klang, ohne Spur von Pathos und Sentimentalität. Weder werden am Anfang Trauer noch am Ende Freude auf eine bessere Zukunft überbetont. Eher scheint hier das Motto ‘geistiger Frieden’ vorzuherrschen.

Diese Aufnahme ist also sehr entspannt, pietätvoll, innerlich ausgewogen und  ehrfürchtig, ganz auf Schönklang angelegt.

Das Solistenquartett ist exzellent, der Prager Philharmonische Chor singt phänomenal gut und das Orchester rundet das alles auf gewohntem Niveau ab.

Jiri Belohlavek’s third recording of Dvorak’s Stabat Mater is an idiomatic and above all very noble account of this work. The Czech Philharmonic and the Prague Philharmonic Choir are as excellent performers as the four soloists.

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