Giuseppe Verdi: Giovanna d’Arco; Francesco Meli (Carlo VII), Placido Domingo (Giacomo), Anna Netrebko (Giovanna), Johannes Dunz (Delil), Roberto Tagliavini (Talbot), Philharmonia Chor Wien, Münchner Rundfunkorchester, Paolo Carignani; 2 CDs Deutsche Grammophon 479 2712; 2013 (108') – Rezension von Manuel Ribeiro

‘Giovanna d’Arco’ gehört zu den anspruchvollsten, aber auch zu den eher schlecht dokumentierten Opern des jungen Verdi. Bei dieser Aufnahme haben wir es mit den umjubelten Gala-Aufführungen im Rahmen der Salzburger Festspiele aus dem Jahre 2013 zu tun. Die drei hochkarätigen Solisten Netrebko, Domingo und Meli sollten eigentlich ein Garant für Qualität sein, aber leider ist das nicht der Fall.

Die Sopranistin Erminia Frezzolini war bei der Uraufführung als eine sehr zarte und quasi zerbrechliche Interpretin der Giovanna beschrieben worden. Verdi soll der Frezzolini die Titelrolle auf Maß geschneidert haben. So ist es also Geschmacksache, ob man Anna Netrebko mit ihrer dickklebrigen, intonationsproblematischen Stimme mag oder nicht. Den Intentionen des Komponisten wird sie wohl eher nicht entsprechen.

Auch Domingos Bariton-Gesang bleibt reine Geschmacksache. In Hochform ist der 72-jährige Sänger in dieser Oper jedenfalls nicht. Nur Francesco Meli, der als auferstandener Bergonzi gefeiert wurde, sorgt für etwas Interesse in dieser Produktion, auch wenn er Bergonzis Glanz nicht erreicht.

Die Tonqualität der Aufnahme ist mittelmäßig, das Booklet eher dürftig. Wer daher eine gute Aufnahme von ‘Giovanna d’Arco’ hören will, ist immer noch auf die Einspielung mit Caballé, Domingo und Milnes aus dem Jahre 1989 angewiesen (EMI/Warner).

Neither is Netrebko an ideal voice for Giovanna nor is Domingo’s baritone singing really appealing, so that at the end, this recording cannot be more than a largely unsatisfying Salzburg document.

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