Ludwig van Beethoven: Serenade für Klavier und Flöte + Kanon: Kühl, nicht lau; Friedrich Kuhlau: Capriccio für Flöte  + Grande Sonate Concertante für Klavier und Flöte; Tami Krausz, Flöte, Shuann Chai, Klavier; 1 CD Ramée RAM 1903; Aufnahme 02/2019, Veröffentlichung 03/2020 (67'14) – Rezension von Uwe Krusch

Obwohl sich einige Gemeinsamkeiten bei Friedrich Kuhlau und Ludwig van Beethoven konstruieren lassen, zeichnen die beiden Komponisten sich durch einen großen musikalischen Unterscheid aus. Während Beethoven vor allem für sein symphonisches Schaffen auch heute gewürdigt wird, ist bei Kuhlau allein die Kammermusik in Erinnerung. Während das Werkverzeichnis für Flötenkammermusik bei Kuhlau umfangreich ist, ist es bei Beethoven wiederum begrenzt.

Die beiden Musiker hatten einmal persönlich Kontakt, aus dem heraus der Kanon ‘Kühl, nicht lau’ entstand. Mit diesem Wortspiel drückte Beethoven dem Kollegen seine Ehrerbietung aus. Hier erklingt das Werk in einer rezenten Version für drei Singstimmen, Flöte und Fortepiano, die Joris Weimar geschaffen hat. Mit diesem Schmankerl schließt die CD. Die Sänger Joao Moreira, Tenor, Mattijs van de Woerd, Bariton, und Marc Pantus, Bassbariton, tragen diesen kurzen Spaß effektvoll mit. Im Übrigen stehen das Capriccio und die Grande Sonate Concertante von Kuhlau, sein erstes und sein vielleicht wichtigstes Werk in der Besetzung Flöte Fortepiano ebenso auf dem Programm wie die Serenade op. 41, die Franz Xaver Kleinheinz aus der Serenade op. 25 in der Besetzung Flöte, Violine und Viola schuf, was Beethoven unwillig zuließ, weil er den damit verbundenen Geldzufluss gebrauchen konnte.

Die beiden Solistinnen der Aufnahme sind Spezialisten für das hier vorgestellte Repertoire auf dem jeweiligen zeitgenössischen Instrumentarium. Chai, die schon den Zyklus der Klaviersonaten von Beethoven eingespielt hat, scheint die Vertrautheit mit dem Werk dieses Meisters noch mehr anzumerken zu sein, als Tami Krausz. Dafür zeigt diese ihre tiefe Verbundenheit mit dem Flötenkomponisten Kuhlau in eindrucksvoll ausdrucksstarken Widergaben seiner beiden hier eingespielten Werke. Den Klang der Flöte mit Holzkorpus hätte ich mir noch wärmer vorstellen können. In der Grande Sonate findet Chai den Moment, um den Janitscharenzug des für Kuhlau verwendeten Fortepianos effektheischend zu setzen.

Beethoven and Kuhlau met only once. As a memory from this meeting Beethoven wrote the canon Kühl, nicht lau (Cool, not lukewarm). Here the work is performed in a recent version for three voices, flute and fortepiano by Joris Weimar. The singers João Moreira, tenor, Mattijs van de Woerd, baritone, and Marc Pantus, bass baritone contribute effectively to this short, funny piece. The program also includes the Capriccio and the Grande Sonate Concertante by Kuhlau, as well as the Beethoven’s Serenade op. 41 which Franz Xaver Kleinheinz transcribed from the Serenade op. 25 for flute, violin and viola. Tami Krausz and Shuann Chai are specialists for this repertoire. Chai seems to be familiar with the work of Beethoven even more than Krausz. But the latter shows her deep connection to the flute composer Kuhlau in impressively expressive performances.

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