Ludwig van Beethoven: Streichquartette op. 95 & 131 (Nr. 11 & 14); Orchestre d’Auvergne, Roberto Fores Veses; 1 CD Aparté AP 152; Aufnahme 09/2016, Veröffentlichung 06/2017 (57'37) – Rezension von Remy Franck

Versuche, Streichquartette auf ein großes Streicherensemble auszudehnen, hat es immer schon gegeben, gute und weniger gelungene. Beethovens Quartette op. 95 & 131 (Nr. 11 & 14) stehen auf dem Programm dieser CD, das Opus 95 (Quartetto serioso) in der Bearbeitung von Gustav Mahler.

Roberto Fores Veses und das ‘Orchestre d’Auvergne’ spielen es hoch dramatisch, sehr nervös, kräftig akzentuiert und kontrastreich in den schnellen Sätzen, verhalten und zärtlich im Allegretto non troppo und im Larghetto, in dem die Musik aber nicht wirklich zur Ruhe kommt, sondern immer wieder leidenschaftlich ausreißt.

Das Opus 131, das Beethoven seinem Verleger als aus gestohlenen Stücken bestehend ankündigte, hat sieben Sätze zwischen 52 Sekunden und 13 Minuten. Leonard Bernstein spielte das Stück 1977 in einer Orchesterfassung von Dimitri Mitropoulos mit 60 Streichern der Wiener Philharmoniker ein. Wessen Bearbeitung hier benutzt wird, ist nicht vermerkt. Mit Bernsteins opulenter Interpretation hat Fores Veses’ Aufnahme jedenfalls nichts gemein. Der Spanier reizt das Stück sehr expressiv aus, so wie Beethoven es vorschreibt; er schärft die Kontraste, so dass der Bauerntanz (Presto, 5. Satz) fast wie ein jähes Nachtstück mit unbändiger Ironie zum zweiten Adagio führt.

Das ‘Orchestre d’Auvergne’, hier in reiner Streicherbesetzung von ca. 20 Musikern, beeindruckt durch den Zusammenhalt und die bedingungslose Hingabe gegenüber dem fordernden Dirigat seines Chefdirigenten Roberto Fores Veses.

Crispy and vivid transcriptions from two string quartets by Ludwig van Beethoven. The strings of the Orchestre d’Auvergne play remarkably well and respond intensely to the demanding conducting of Robert Fores Veses.

 

  • Pizzicato

  • Archives