Piotr Tchaikovsky: Romeo und Julia; Stravinsky: L'Oiseau de feu (Ausz.); Modest Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung; Philippe Guilhon-Herbert, Klavier; 1 CD Calliope 1632; Aufnahme 06/2016, Veröffentlichung 12/2016 (62'02) – Rezension von Remy Franck
Der französische Pianist Philippe Guilhon-Herbert wendet sich erneut dem russischen Repertoire zu und begeistert gleich zu Beginn mit einer pianistisch virtuosen und brillanten Fassung der Tchaikovsky-Fantasieouvertüre ‘Romeo und Julia’. Es folgen ebenfalls pianistisch feingliedrige Auszüge aus Stravinskys ‘Feuervogel’, die schließlich zu den ‘Bildern einer Ausstellung’ führen.
Guilhon-Herbert hat für diese Aufnahme einen Yamaha-Flügel ausgewählt, dessen brillanter, heller Klang mit scharfen Bässen ihm offensichtlich bei seiner Interpretation, einer sehr ‘filmischen’ Umsetzung entgegenkommt. Den Zuhörer erstaunt es, wie Pianisten immer wieder mit neuen Phrasierungen, neuen agogischen und farblichen Werten andere Akzente in dieser Komposition setzen.
Der Franzose will ganz klar mit seinem Spiel beeindrucken, und das gelingt ihm auch, selbst wenn er nicht den Grad an zwingender Gestaltung erreicht, den man in den Referenzaufnahmen der Komposition bewundern kann.
