Ein Maßnahmepaket der Bayerischen Regierung sorgt für Aufregung in Musikerkreisen. Nach dem Verband Bayerischer Schulmusiker und dem  Bayerischen Musikrat haben sich nun auch die vier Bayerischen Chorverbände, die rund 90.000 aktive Choristen vertreten, an die Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, Anne Stolz, gewandt.

Im Brief heißt es: « Sehr geehrte Frau Staatsministerin, als Reaktion auf die Ergebnisse der jüngsten Pisa-Studie soll im Rahmen eines Maßnahmenpakets in den bayerischen Grundschulen mehr Zeit und Raum für Lesen, Schreiben und Rechnen geschaffen werden. Wir halten dies für richtig und zielführend, möchten aber als Repräsentanten der vier großen bayerischen Chorverbände darum nachsuchen, dass eine solche Stärkung nicht zu Lasten der musikalischen Unterrichtung erfolgen darf. Denn gerade Musikunterricht und musikalische Betätigung tragen ganz

wesentlich zur sprachlichen und darüber hinaus zur sozial-emotionalen Bildung bei. Unsere Grundschulkinder brauchen einen qualifizierten und vor allem auch regelmäßig stattfindenden schulischen Musikunterricht mindestens im bisherigen Rahmen. Keinesfalls darf es daher Stundenkürzungen beim Musikunterricht an unseren Grundschulen geben. »

Die Chorverbände sagen weiter: « Die positiven Auswirkungen von Musik auf das Lernen, insbesondere aber auch auf die Entwicklung von sprachlichen, mathematischen und sozialen Fähigkeiten gerade bei Kindern im Grundschulalter, wurden durch zahlreiche Studien wissenschaftlich belegt. Das Erlernen und Singen von Liedern und das Rhythmisieren von Texten stärken die Sprachkompetenz.

Musikalische Betätigung fördert die dringend für alle schulischen Bereiche notwendige Konzentrationsfähigkeit. Gemeinsames Musizieren stärkt die Gemeinschaft und soziale Kompetenz. »

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