Daniel Barenboim: On My New Piano; D. Scarlatti: Klaviersonaten K. 9, 59, 380; Beethoven: 32 Variationen über ein Originalthema WoO 80; Chopin: Ballade Nr. 1; Wagner / Liszt: Feierlicher Marsch zum heiligen Gral aus Parsifal; Liszt: Funérailles; Mephisto-Walzer Nr. 1; Daniel Barenboim, Klavier; 1 CD Deutsche Grammophon 4796724; Aufnahme 10/2015, Veröffentlichung 11/2016 (68’19) - Rezension von Alain Steffen

Bei dem belgischen Klavierbauer Chris Maena hat sich Daniel Barenboim einen speziell für ihn konzipierten Steinway-Flügel bauen lassen. Das Instrument verfügt, im Gegensatz zu herkömmlichen Konzertflügeln, über eine parallele statt einer diagonalen Saitenführung, Hämmer und Saiten aus gelbem, statt rotem Messing und eine eigens für Barenboim entwickelte Flügelmechanik. Barenboim wird nicht müde, die Transparenz des Klangs zu rühmen.

Im Oktober 2015 hat Barenboim im Berliner Teldex-Aufnahmestudio ein recht gemischtes und sehr abwechslungsreiches Programm eingespielt. Die Überraschung dieser CD dürfte Barenboims Interpretation von drei Domenico Scarlatti-Sonaten sein, bei denen der Pianist wie ein jugendlicher Feuerkopf durch die Musik fegt und dabei zeigt, dass er von seinem technischen Können und seinem interpretatorischen Knowhow nichts eingebüßt hat. Großartig sind auch die beiden Liszt-Werke ‘Funérailles’ und der 1. Mephisto Walzer. Hochinteressant und mit großem Atem gespielt ist auch Wagners ‘Feierlicher Marsch zum Heiligen Gral’ aus ‘Parsifal’, ebenfalls ein Höhepunkt dieses Programms.

Chopins ‘Ballade’ ist, wie bei Barenboim üblich, eher romantisch, während Beethovens ’32 Variationen’ im Sinne einer durch und durch klassischen Wiedergabe durchleuchtet werden. Bis vielleicht auf den etwas geschmäcklerischen Chopin gibt es hier nur hochkarätige Interpretationen zu hören und in diesem Sinne wünschen wir Daniel Barenboim, dass sein neuer Flügel ihn auch künstlerisch weiter so beflügelt wie hier.

Daniel Barenboim asked Belgian piano maker to get him a brand-new Steinway according to his own specifications. It’s a piano constructed with straight, parallel strings and not the diagonal crossed ones we are used to see in today’s instruments. In a varied program, Barenboim is inspired by the love to his new concert grand whose transparency he uses for absolutely  brilliant performances.

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