Die Bauarbeiten der Barenboim-Said Akademie, die im Mai 2014 begannen, werden Ende dieses Jahres abgeschlossen. Das teilte die Musikhochschule jetzt mit. Der Bau der Barenboim-Said Akademie bewegt sich im anvisierten Zeitplan – er kann auch innerhalb des Budgets von 33,7 Millionen Euro realisiert werden.
« Ich sehe die Akademie als eine Initiative, die Entwicklung denkender junger Musiker durch intensive musikalische und besonders auch philosophische Weiterbildung zu fördern, denn Musik gibt uns die Möglichkeit, uns gleichsam von der Welt zu entfernen und sie besser zu verstehen. Unser gemeinsames Ziel dabei ist vor allem, neben fachlicher Exzellenz, einen Geist geprägt von gegenseitigem Verständnis zu schaffen“, sagte Daniel Barenboim, der Gründer und Präsident der Akademie, anlässlich einer Begehung der Barenboim-Said Akademie am 8. Juli.
Zum Wintersemester 2016/2017 werden 30 junge Studierende aus dem Nahen Osten im Geist des West-Eastern Divan Orchestra ihre Ausbildung beginnen können. Mit 80 bis 90 Studierenden wird die Akademie 2018/19 voll ausgelastet sein.
Die Idee der Akademie reflektiert die Geschichte des ‘West-Eastern Divan Orchestra’. Der Pianist und Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Daniel Barenboim und der amerikanisch-palästinensische Literaturwissenschaftler Edward W. Said haben das Ensemble 1999 in Weimar gegründet. Es setzt sich in gleichen Teilen zusammen aus jungen israelischen und arabischen Musikern und hat sich inzwischen dank zahlreicher Konzerte in aller Welt einen hervorragenden Ruf erspielt. Die Gründung der Barenboim-Said Akademie im Jahr 2012 hat das Projekt auf eine neue Ebene gehoben.
Gründungsdirektor der Akademie ist der ehemalige Staatsminister für Kultur und Medien, Michael Naumann. Der Dekan der Akademie, Mena Mark Hanna, ist ein in Oxford promovierter Musikwissenschaftler und Komponist; die geisteswissenschaftliche Ausbildung leitet die an der Harvard University promovierte Rechtsphilosophin Roni Mann. Weitere Berufungen sind geplant.
In das denkmalgeschützte Gebäude – das ehemalige Kulissenlager der Staatsoper – wurden rund 2.200 Kubikmeter Beton und 700 Tonnen Stahl verbaut. Es entstehen Probe-, und Seminarräume, ein Auditorium, eine Bibliothek, Büros, Garderoben sowie ein Konzertsaal.
Die Intendanz des Konzertsaals ‘Pierre Boulez’, liegt in den Händen von Ole Bækhøj. Er war zuvor Chief Executive des ‘Mahler Chamber Orchestra’ sowie Intendant des ‘Danish National Symphony Orchestra.