(c) Andreas Domjanic

Heute hätten Spohr und Rheinberger ihre Kompositionen wohl nicht Nonett genannt, denn für die Menschen in unserer vernetzten Welt ist ‘No Net’ schon fast eine Katastrophe. Immerhin aber war die Besetzung im gestrigen Konzert des ‘VP Bank Classic Festival’ doch sehr zeitgemäß, weil international: Musiker aus 7 Ländern hatten sich zusammengefunden, um im Rahmen des 9. Festivals in Bad Ragaz Nonette zu spielen. Remy Franck hatte seine Ohren aus dem achten Land eingebracht, um zuzuhören.

Mit Louis Spohrs Großem Nonett op. 31 begann das Programm, gespielt von Charlotte Spruit (Niederlande), Violine, Dagmar Korbar (Kroatien), Viola, Moritz Huemer (Fürstentum Liechtenstein), Violoncello, Jura Herceg (Kroatien), Kontrabass, Eva-Nina Kozmus (Slowenien), Querflöte, Victor Marin Roman (Spanien), Oboe, Luisa Gehlen (Deutschland), Klarinette, Matko Smolcic (Kroatien), Fagott, und Marcel Üstün (Schweiz), Horn.

(c) Andreas Domjanic

Das Ensemble ging mit viel Frische an dieses Werk der frühen Romantik heran, dessen Melodik ebenso zum Blühen gebracht wurde wie die Stimmungsumschwünge kontrastreich und wirkungsvoll angelegt wurden. Das ergab u.a. ein sehr einfühlsam gespieltes Adagio und ein herrlich beschwingtes Finale-Vivace.

Das Nonett op. 139 von Josef Gabriel Rheinberger spielten die neun jungen Musiker mit viel Gespür für die klangliche Einfälle des aus dem Fürstentum Liechtenstein stammenden Komponisten, temperamentvoll, tänzerisch, aber auch sehr kantabel. Ein lichtvolles Allegro, ein elegantes Menuett mit viel klanglichem Charme, ein sensibel ausmusiziertes Adagio molto und ein kraftvolles, beschwingtes Allegro mit manchmal direkt symphonischem Klang machten dieses Werk zum Höhepunkt des Konzerts.

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