Holy Spirit; Werke von J.S. Bach, Reincken, Scheidemann, Schlüter; Ann-Helena Schlüter, Orgel; 1 CD Audite 97.801; Aufnahme 04/2021, Veröffentlichung 06/2022 (78’25)  - Rezension von Guy Engels

Eine CD-Produktion sollte einen roten Faden, eine Idee haben, damit sie Interessenten zunächst vordergründig anspricht. In diesem Fall ist es das Instrument, eine Orgel aus dem Atelier von Tobias Heinrich Gottfried Trost, der von Johann Sebastian Bach sehr geschätzt wurde.

In der Stadtkirche von Waltershausen steht eine Trost-Orgel, die größte Barockorgel in Thüringen, auf der Ann-Helena Schlüter ihr Programm eingespielt hat.

Die Organistin profitiert von den starken tiefen Registern, die als wunderbares Fundament dienen. Auf diesem festen Bass-Grund kann sich die Bach’sche Kunst in ihrer ganzen Blüte entfalten. Ann-Helena Schlüter erweist sich als wunderbare Klanggestalterin, die bei aller Kraft des Instrumentes immer transparent bleibt. So formen sich auch ihre eigenen Kompositionen Rapture und Shades zu einem raffinierten Kontrast zu den alten Meistern.

Im Booklet ist von herber Wucht und spielerischer Leichtigkeit die Rede. Letzteres kann man für diese Interpretationen sicher gelten lassen. Die herbe Wucht hingegen erleben wir eher als barocken Glanz gleichsam dem Bach’schen Motto: Soli Deo Gloria.

A CD production should have a common thread, an idea, so that it initially appeals to interested parties superficially. In this case it is the instrument, an organ made by Tobias Heinrich Gottfried Trost, who was held in high esteem by Johann Sebastian Bach.In the town church of Waltershausen there is a Trost organ, the largest baroque organ in Thuringia, on which Ann-Helena Schlüter recorded her program.The organist benefits from the strong low registers, which serve as a wonderful ground. On this firm bass foundation, Bach’s art can unfold in its full bloom. Ann-Helena Schlüter proves to be a wonderful sound designer who always remains transparent despite all the power of the instrument. Thus her own compositions Rapture and Shades form a refined contrast to the old masters.The booklet speaks of harsh force and playful lightness. The latter can certainly be applied to these interpretations. The harsh force, on the other hand, we experience rather as baroque splendor, as it were, the Bachian motto: Soli Deo Gloria. 

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