Zwischen Nostalgie und Revolution; Robert Schumann: 3 Fantasiestücke op. 73 + Adagio & Allegro op. 70 + Fünf Stücke im Volkston op. 102; Dmitri Shostakovich  Cellosonate op. 40; Bohuslav Martinu: Variationen über ein slowakisches Thema; Benedict Kloeckner, Cello, Danae Dörken, Klavier; 1 CD Genuin GEN19660; Aufnahme 11/20128, Veröffentlichung 03/2019 (74'03) – Rezension von Remy Franck

Hier haben sich zwei Interpreten gefunden, die gut zusammen funktionieren, immer wissen, wann wer führen muss und wann absolutes Zusammensein geboten ist.In ihrem Programm liegt der Schwerpunkt bei den Werken von Robert Schumann, in denen ein natürlich fließendes Spiel von großer Wärme und Innigkeit dominiert, wobei Danae Dörken Klöckners ausdrucksvolle Kantilenen mit einem nuancenreichen Spiel untermauert.

Viel Glut des Ausdrucks und eine reiche Farbpalette prägen auch eine sehr persönliche Interpretation von Shostakovichs früher Cellosonate in d-Moll.

Die augenblickliche Wirkung einer hier zarten, dort drängenden Erregtheit ist atemberaubend. Was an nervöser Spannung, an Intensität und dynamischem Impact geboten wird, zeugt sowohl von grösster Einfühlsamkeit in die Welt des Komponisten wie auch von einem perfekt harmonisierenden Ausdrucksradius der beiden Interpreten.

Bohuslav Martinus Variationen über ein slowakisches Thema entstanden 1959, im letzten Jahr seines Lebens. Klöckner und Dörken spielen das Werk energisch und lebhaft, mit akkurater (also nicht übertriebener) Rhythmik, ausdrucksvoll, aber ohne Pathos.

Somit ist dies eine sehr attraktive CD: Beide Interpreten geben den verschiedenen Werken so viel Ausdruck und Abwechslungsreichtum, dass das Zuhören ihres Programms durchgehend zum genussvollen Nacherleben wird.

Danae Dörken’s and Benedict Klöckner’s programme focuses on works by Robert Schumann, in which a natural flow of great warmth and intimacy dominates. Danae Dörken is supporting Klöckner’s expressive cantilenas with a richly nuanced playing. Shostakovich’s early Cello Sonata in D minor is characterized by a glowing expression and a rich palette of colors. The instantaneous effect of a subtly changing excitement is breath-taking. Tension, intensity and dynamic impact show both the composer’s great sensitivity and the perfectly harmonizing expression of the two performers. Bohuslav Martinus’s Variations on a Slovak theme were composed in 1959, the last year of his life. Klöckner and Dörken play the work energetically and lively, with accurate (not exaggerated) rhythms, expressively but without pathos. Thus, this is a very attractive CD!

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