Francis Poulenc: Violinsonate; Pierre-Octave Ferroud: Violinsonate F-Dur; Maurice Ravel: Violinsonate Nr. 2; Judith Ingolfsson, Violine, Vladimir Stoupel, Klavier; 1 CD Accentus ACC 30436; Aufnahme 06/2017, Veröffentlichung 11/2017 (50'29) – Rezension von Remy Franck

Mit Francis Poulencs Violinsonate beginnt das Duo Ingolfsson-Stoupel diese CD. Der Franzose hatte bereits 1919 und 1924 zwei Violinsonaten komponiert, die er vernichtete, bevor er 1943 diese Sonate schrieb, über deren Particell er notiert hatte: « Das Monster ist fertig ». Gewidmet wurde das Werk Federico Garcia Lorca, dem von den Faschisten bei Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges 1936 erschossenen spanischen Dichter.

In ihm gibt es heftige Gegensätze zwischen extremer, manchmal harscher Leidenschaftlichkeit und tiefer Trauer. Diese Gefühlswelten bringen die beiden Solisten sehr ausdrucksvoll zu Gehör.

Der 1900 geborene und 1936 bei einem Autounfall getötete Pierre-Octave Ferroud, ein Schüler von Guy Ropartz , hat mit seiner Violinsonate ein für die Entstehungszeit recht modern klingendes Werk hinterlassen, mit einem vorwärtsdrängenden ersten Satz, einem hier sehr poetisch gespielten Andante und einem verspielten, an Stravinsky erinnernden Rondo zum Abschluss.

Der Komponist und der Geiger George Enescu spielten die Uraufführung von Maurice Ravels 2. Violinsonate (die erste ist ein selten gespieltes, posthum veröffentlichtes Jugendwerk). Das Duo Ingolfsson-Stoupel besorgt eine spannende Aufführung mit kontrastreichen Ecksätzen und dem hier fast ironisch-grotesken Mittelsatz ‘Blues.Moderato’.

This attractive program is played with spontaneity and plenty of imagination, so that the music of the three works gets much character and passion.

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