Krzysztof Penderecki: Doppelkonzert für Violine, Viola, Orchester + Gitarrenkonzert (nach dem Violakonzert) + Concerto grosso Nr. 2 für 5 Klarinetten & Orchester; Bartlomiej Niziol, Violine, Katarzyna Budnik-Galazka, Viola, Piotr Przedbora, Gitarre, Arkadiusz Adamski, Bartlomiej Dobrowolski, Agata Piatek, Tomasz Zymla, Bassklarinette, Andrzeij Cieplinsi, Bassethorn, Polish Sinfonia Iuventus Orchestra, Krzysztof Penderecki, Maciej Tworek; 1 CD Dux 1537; Aufnahme 12/2018, Veröffentlichung 04/2019 (D), 06/2019 (UK, US) – (57'19) – Rezension von Remy Franck

Dux setzt seine umfassende Penderecki-Reihe fort mit drei sehr unterschiedlichen Konzerten. Das Doppelkonzert in einer Fassung für Violine und Viola wurde 2012 für Julian Rachlin komponiert. Hier werden die beiden Soloparts von den polnischen Musikern Bartlomiej Niziol, Geige, und Katarzyna Budnik, Viola, übernommen. Zusammen mit dem von Jerzy Semkov dirigierten Orchester, gelingt es ihnen, dieses Doppelkonzert, das hier verspielt, dort lyrisch den persönlichen Kompositionsansatz Pendereckis zeigt, packend zu gestalten.

Das Bratschenkonzert (1983) ist hier in einer von Piotr Przedbora angefertigten Fassung für Gitarre und Orchester zu hören. Das ergibt natürlich einen ganz anderen Klang, gezupft statt gestrichen, aber das Instrument hebt sich in dieser Version besonders gut vom Orchesterklang ab und erhöht die ohnehin schon großen Kontraste der Musik. In den ersten sechs Sätzen gibt es einen langen, gewaltigen Kampf der Klangmassen, der im Finalsatz mit einer bestürzenden Bilanz der Trostlosigkeit endet. Das Werk fängt an wie ein Klagegesang, zunächst noch in Harmonie zwischen den Tutti und dem anstimmenden und anführenden Solisten, während sich später das Orchester, seines Klagens wohl überdrüssig, gegen das Soloinstrument stellt und es immer wieder bedrängt. Das Spiel wird dann aufgehellt, die Musik scheint krank zu kippen und endet dennoch in Resignation. Przedbora ist der intensiv spielende Solist und er schärft die Rhetorik der Musik höchst beeindruckend.

Drei Jahre nach seinem Concerto Grosso für drei Celli kehrte Penderecki zu dieser ursprünglich barocken Form zurück und komponierte ein Werk für drei Klarinetten und zwei Bassetthörner (wovon eines aber auch – wie in dieser Aufnahme –  eine Bassklarinette sein kann) Das etwas über 20 Minuten lange Werk von 2004 stellt die Klarinetten gegen das Orchester, der Dialog findet also eher zwischen den Soloinstrumenten statt. Das Werk ist hier in einer sehr spannenden Interpretation zu hören.

Dux continues its Penderecki series with three very different concertos. The Double Concerto’s version for violin and viola was composed for Julian Rachlin in 2012. Here, the two solo parts are played by Bartlomiej Niziol, violin, and Katarzyna Budnik, viola. Together with the orchestra conducted by Jerzy Semkov, they deliver a gripping performance. The Viola Concerto from 1983 is presented in a version for guitar and orchestra by Piotr Przedbora. This of course results in a completely different sound, plucked instead of bowed, but here the solo instrument stands out particularly well from the orchestral sound and increases the already great contrasts of the music. Przedbora is also the intensively playing soloist and sharpens the rhetoric of the music most impressively. Three years after his Concerto grosso for three cellos, Penderecki returned to this originally baroque form and composed a work for three clarinets and two basset horns (one of which – as in this recording – can also be a bass clarinet). The work is heard here in a very exciting performance.

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