Cécile Chaminade: Klaviertrios op. 11 und 34 + Capriccio op. 18 + 3 Morceaux für Violine und Klavier op. 31 + Romanza appassionata (Andantino) + Sommeil d’enfant (Andante); Trio Parnassus, Johann Blanchard, Klavier; 1 CD MDG 303 2002-2; Aufnahmen 06/2016, Veröffentlichung '4/2017 (72'32) – Rezension von Uwe Krusch

Die reichhaltige Palette an Aufnahmen des ‘Trio Parnassus’ ermöglicht immer wieder auch Entdeckungen. So gehören die hier vorgestellten Werke von Cécile Louise Chaminade sicher nicht zum Kernrepertoire der französischen Komponistin. Neben den beiden Trios gibt es ein ‘Capriccio’ und ‘Drei Stücke’ in der Duobesetzung Violine und Klavier sowie eine ‘Romanza appassionata’ und ‘Sommeil d’enfant’ in der Besetzung Violoncello und Klavier.

Innerhalb des rund vierhundert Werke umfassenden Katalogs von Chaminade nehmen Lieder und Klavierstücke den größten Umfang ein. Ihr Kammermusik-Oeuvre wird durch die beiden Trios und mehrere Charakterstücke geprägt. Doch auch andere Werke wie ein Ballett und ein Konzertstück für Klavier und Orchester gehören zu ihrem Werkkanon und wurden zu ihren Lebzeiten erfolgreich aufgeführt. Außerdem war sie eine wegen ihrer pianistischen Fähigkeiten anerkannte und weitgereiste Klaviervirtuosin.

Das erste Klaviertrio lässt ihre Lehrer und Vorbilder an diversen Stellen anklingen, insbesondere Fauré und den damals in Frankreich beliebten Brahms. Im zweiten rückt sie vom französischen Lyrismus etwas ab und formuliert strengere formelle und dramatischere Ansätze, wie sie in der deutschen Musik üblich waren.

Die Duostücke sprechen verschiedene Charaktere und Stimmungen an. Sie kommen wie Lieder ohne Worte, tänzerisch, leidenschaftlich oder als volksliedhaftes Wiegenlied daher.

Dem ‘Trio Parnassus’ gehört immer noch der Cellist des Gründungsensembles an, die beiden anderen aktuellen Mitglieder kamen später hinzu. Trotz der Umbesetzungen hat sich das Ensemble seinen Stil erhalten, der resolut und technisch überragend ist, aber auch die stimmungsvollen Momente ergreifend einfängt.

Chamber works of Cécile Chaminade are a minor part of her output. Nevertheless this program draws a lively picture of this particular section of her music. The Parnassus Trio’s playing is engaged, technically outstanding, and very atmospheric too.

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