Vielseitig, natürlich, eine Stimme, die immer wieder durch ihre klare und reine Tongebung begeistert: Diana Damrau steht im Mittelpunkt einer DVD von Virgin Classics, auf der einerseits eine temporeiche Dokumentation über das Leben der vielbeschäftigten Sängerin zu sehen ist, die genau die natürlich und ungekünstelt wirkende Frau zeigt, die auch als Sängerin imponiert, andererseits ein in Baden-Baden aufgezeichneter Liederabend mit Xavier de Maistre an der Harfe. DVD-Damrau-MaistreEs ist dies ein ebenso intimistisch wie sensibel gestaltetes Konzert, in dem Diana Damrau ihr Talent als Liedsängerin unter Beweis stellt (Virgin 98491698).

Georg Solti war als Bruckner-Dirigent umstritten, und seine Gesamtaufnahme der Symphonien mit dem ‘Chicago Symphony’ erhielt viele negative Kritiken. Die Liveaufnahme der Dritten Symphonie mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei Arthaus wird die Kritiker nicht umstimmen. Es ist eine langweilige Aufführung. Stravinskys Symphonie in 3 Sätzen entspricht weitaus mehr Soltis Temperament, und  er setzt die Musik in schiere Klangenergie um (Arthaus 100 321).

Jan Schmidt-Garre hat 2004 den Film ‘No More Wunderkind’ über den damals 27-jährigen Trompeter Sergei Nakariakov gedreht. Dass das Video jetzt schon neun Jahre alt ist, macht nichts, denn es geht darin vor allem um den ganz jungen Nakariakov, um das Wunderkind, vom Vater zum Trompeter gemacht und damit auch zum Ernährer der Familie, in der sich alles um den jungen Musiker und seine Konzerte drehte. DVD-Nakariakov-ArthausHat dieser Druck, hat dieser Zwang sogar vielleicht, Nakariakov diesen melancholischen Ton gegeben, der sein absolut unglaubliches virtuoses Spiel so oft prägt? Schmidt-Garre ist ein wirklich bewegender, nachdenklich stimmender Film gelungen, ein Film über einen, wie er selber sagt, heimatlosen Musiker, der den Eindruck macht, alles andere zu sein als der vielleicht beste Trompeter der Welt (Arthaus 101 681).

Zwei Messen, Mozarts Waisenhausmesse KV 139, und Franz Schuberts 6. Messe in Es-dur D.950 standen auf dem Programm des Konzerts, das Claudio Abbado am 28. Juli 2012 im Salzburger Haus für Mozart dirigierte. An der Spitze des ‘Orchestra Mozart’ und des in allen Hinsichten exzeptionellen Arnold Schönberg Chors gelingen Abbado ausdrucksvolle und musikalisch ausgewogene Interpretationen von packender Intensität. Zu dem wunderbar vollen und doch auch transparenten Klangbild haben neben dem gestaltenden Dirigenten gewiss auch die hervorragende Akustik des Hauses für Mozart sowie das Können des Tonmeisters viel beigetragen. Herausragend ist auch die Bildqualität. Das Bild ist nicht nur gestochen scharf, sondern auch wirklich perfekt ausgeleuchtet, so dass nicht der sonst bei Konzerten so oft zu beobachtende Schwarz-Weiß-Effekt bei Musikern und Chorsängern entsteht (Accentus ACC20261).

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