Suzuki-Bach im Videofilm
Mit der Blu-ray ‘Gloria in excelsis Deo’ feiern das ‘Bach Collegium Japan’ Dirigent Masaaki Suzuki und BIS das Ende der monumentalen Bach-Edition auf CD, die sie 1995 in Angriff genommen hatten. In der Kapelle der ‘Kobe Shoin Women’s University’ wurden ‘Lobe den Herrn, meine Seele’ BWV 69, ‘Freue dich, erlöste Schar,’ BWV 30, ‘Dona nobis pacem’ aus der h-Moll-Messe und das ‘Gloria in excelsis Deo’ BWV 191 aufgenommen und mit diversen Interviews angereichert. Die DVD entspricht der Linie des sinnlich-klangverliebten, aber auch gewohnt straff dirigierten, vorwärts treibenden, hoch transparenten Suzuki-Bachs. Unverständlich bleibt, dass das Booklet keine Track-Liste enthält. Ein solcher editorischer Fehler hätte BIS nicht unterlaufen dürfen (BIS-2201 BD).

Junges Kammerorchester
Nach einer CD mit sehr guten Aufnahmen präsentieren sich die ‘LGT Young Soloists’ nun auch auf DVD. Es ist der Mitschnitt eines Konzerts von 2016 im österreichischen St. Christoph. Obschon das Video filmisch nichts hergibt, sind die Interpretationen spannend und fantasievoll. Mit 63 Minuten Musik ist das Programm etwas knapp bemessen (C Major 739808).

Die Orgel im Laufe der Zeit
Die Geschichte der Orgel wird auf vier in einem Schuber vereinten DVDs erzählt. Es geht dabei auch um die Handwerkskunst, die benötigt wird, um dieses komplizierte Instrument zu bauen. Der erste Teil zeichnet die Ursprünge und die Entwicklung in der Geschichte der Orgel nach. Ausgehend vom klassisch italienischen Stil, widmet sich diese Episode auch dem goldenen Zeitalter in Spanien im 16. Jahrhundert sowie dem französischen Orgelspiel des 18. Jahrhunderts. Teil 2 beleuchtet die Entwicklung vom Beginn der lutherischen Reformation an. Die Entwicklung der Orgelmusik von Sweelinck über Buxtehude bis hin zu J.S. Bach wird so aufgezeigt. Die dritte Folge konzentriert sich auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts und die vierte schlägt den zeitlichen Bogen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart in der Schweiz und Frankreich. Gesellschaftsgeschichtliche und musikalische Umwälzungen werden in Verbindung gebracht und anhand von Stücken der Komponisten Gherardeschi, Reger, Franck, Alain und Messiaen untersucht. Solisten dieser umfassenden und wirklich empfehlenswerten Dokumentation sind  u.a. Marie-Claire Alain, Jehan Alain, Xavier Darasse, Bernard Foccroulle, André Isoir sowie Gustav Leonhardt (212′, Arthaus Musik 109326).

Prey singt Schubert-Zyklen
Ein wichtige Veröffentlichung hält C-Major für alle Bewunderer der Liedkunst bereit: « Hermann Prey: The Schubert Song Cycles ». In den drei Zyklen ‘Winterreise’, ‘Die schöne Müllerin’ und ‘Schwanengesang’ wird der Sänger von Helmut Deutsch (Winterreise, 1984) und  Leonard Hokanson (1986) am Klavier begleitet. Die Zyklen haben Hermann Prey (1929-1998) seine ganze Karriere hindurch begleitet. Hier singt er in Studiobedingungen, wobei jeweils eine kleine Wohnstube den Rahmen bildet. Sein Gesang hat die Qualitäten, die wir aus seinen anderen Aufnahmen kennen: ein nach unten hin etwas kerniges, in der Höhe hell-lyrisches Timbre, ein eleganter und von viel Wärme charakterisierter Vortrag. Einführungen des Künstlers  und ein Dokumentarfilm über Prey ergänzen das Programm der Blu-ray, die mithin als ein essentielles Prey-Dokument angesehen werden muss (C Major 751304).

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