Noch mehr früher Mendelssohn mit dem ‘Orfeo Barockorchester’
Michi Gaigg setzt ihre Einspielung von Felix Mendelssohns 12 Streichersymphonien fort. Wie schon in der ersten Folge wird deutlich, wie reich das Klangbild in diesen Aufnahmen des ‘Orfeo Barockorchesters’ ist, in denen die Dirigentin für die belegte Aufführungspraxis optierte, der zufolge Mendelssohn diese Streichersymphonien am Fortepiano begleitete. Die Bass-Gruppe gibt den Werken mehr Relief. Wie auf der ersten CD erfreut viel jugendlich-draufgängerisches Musizieren, das aber gleichzeitig auch die turbulente Gefühlswelt des jungen Komponisten auslotet. (cpo 555047-2)

Affektreich, aber künstlich
Die italienische Sopranistin Roberta Mameli hat zusammen mit dem Lautenisten Luca Pianca für Alpha Arien von Monteverdi, Strozzi, Merula, Peri u. a aufgenommen. Mamelis Gesang ist gepflegt, affektreich, wirkt aber auch künstlich. Das Problem ist, dass man ihr das nicht wirklich glaubt, was sie singt, so schön und ausgefeilt es auch klingen mag (Alpha 291).

Süßer Bach
Matthias Goerne singt die Bach-Kantaten ‘Ich will den Kreuzstab gerne tragen’ BWV 56 und ‘Ich habe genug’ BWV 82, und am Ende fragt man sich, was das denn nun war? Abgesehen von der seltsam zerhackten Arie ‘Endlich, endlich will mein Joch’ aus der ‘Kreuzstab-Kantate’, klingt Goernes Bach eher süß gesäuselt, und so will ich zumindest ihn nicht hören. Wenn bei einer Kantaten-CD am Ende vor allem das unter Gottfried von der Goltz musizierende Freiburger Barockorchester mit einer Sinfonia aus der Kantate BWV 21 und dem Oboenkonzert BWV 1055 (rekonstruiert nach dem Cembalokonzert) in Erinnerung bleibt, dann stimmt etwas nicht…. (Harmonia Mundi 902323)

Weltlicher Händel in der Kirche
Das niederländische Saxophon-Quintett ‘BL!NDMAN [Sax]’ hat sich zwei der populärsten Werke von Georg Friedrich Händel auf den Leisten genommen und die ursprünglich für Aufführungen im Freien komponierten Stücke in eine Kirche transportiert, in Arrangements für fünf Saxophone und Orgel. Erstaunlich ist immer wieder, was das Kollektiv auf seinen Saxophonen klanglich erreicht. Ob man Händel jedoch unbedingt so hören will, das ist Geschmackssache, und jeder muss es sich für sich entscheiden. (Warner 504197251054)

 

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