Zum 200. Geburtstag des ‘Sächsischen Staatsopernchors’ 
200 Jahre ‘Sächsischer Staatsopernchor Dresden’ feiert Profil mit vier prall gefüllten CDs im Rahmen der Semperoper Edition (Vol. 10). Zu hören sind Choraufnahmen aus acht Jahrzehnten mit Chorpartien aus Opern von Richard Wagner und Richard Strauss sowie aus dem ‘Freischütz’ von Carl Maria von Weber, der sich für die Gründung des Chors stark gemacht hatte. Auch Chöre aus Opern von Beethoven,  Bizet, Donizetti, Gounod, Mascagni und Verdi sind zu hören, sowie Raritäten wie Antonin Dvoraks ‘Der Jakobiner’, Carl Orffs ‘Antigone’, Werner Egks ‘Zaubergeige’ und Hugo Wolfs ‘Der Corregidor’. Da auch längere Szenen aus Opern ins Programm aufgenommen wurden, sind auch Solisten wie Josef Herrmann, Theo Adam, Peter Schreier, Elfride Trötschel u.v.a zu hören. Problematischer, weil etwas kastriert wirken die Auszüge aus dem Konzertrepertoire mit Musik von Berlioz, Mahler oder Tippett, obschon diese Stücke natürlich aus dem Repertoire des Chors stammen. Die Jubiläums-Edition umfasst hervorragend restaurierte Aufnahmen von den 1930er Jahren bis zur jüngeren Gegenwart, unter Dirigenten wie Karl Böhm, Karl Elmendorff, Rudolf Kempe, Herbert Blomstedt, Sir Colin Davis, Bernard Haitink und Christian Thielemann (Profil PH 17031).

Debussy und die Japaner
Programmlich wie musikalisch interessant ist die CD ‘Japanese Echoes – Hommage à Claude Debussy’ mit arrangierten Werken des Franzosen, die das ‘Duo Imaginaire’ (Klarinettist John Corbett & Harfenistin Simone Seiler) Stücken von zeitgenössischen japanischen Komponisten (Minami, Yamaguchi, Fujii, Omura, Rai und Miyaki) gegenüberstellt. In dem fein nuanciert und gleichzeitig sehr lebendig gespielten Programm gewinnen vor allem die japanischen Stücke an Attraktivität. (Tyxart TXA17099)

Musik des Sizilianers Orazio Sciortino
Der 1984 im sizilianischen Siracusa geborene Orazio Sciortino ist als Pianist wohl eher bekannt denn als Komponist. Doch auch als Tonsetzer ist er erfolgreich. Das ‘Ambra Piano Trio’ und das ‘Swiss Music Ensemble New Wave’ spielen seinen sehr expressiven und rhetorisch angelegten ‘Diario di un poeta’ für Cello und Klavier sowie sein Klaviertrio, sein Klavierquartett und sein Klavierquintett, Stücke, in denen das Klavier eine eminent wichtige und führende Rolle spielt. Sciortinos Musik klingt modern, sie ist nicht unbedingt leicht zugänglich, aber wer sich damit auseinandersetzt und sich seine Klangbilder genau anhört, wird in diesem musikalischen Diskurs ein bereicherndes Erlebnis haben. Vieles wird scharf formuliert, und neben lyrischeren Teilen fallen auch immer wieder kraftvoll zupackende, bis harsche Ausbrüche auf, die einen Komponisten zeigen, der in seinen komplexen Kompositionen immer auch Protest und Verärgerung beinhaltet. (Claves 50-1724)

Flötenkonzerte mit Alexis Kossenko
Der französische Flötist und Dirigent Alexis Kossenko hat mit seinem Ensemble ‘Les Ambassadeurs’ Flötenkonzerte von Giuseppe Tartini, Giuseppe Sammartini und Antonio Vivaldi aufgenommen, ein 82 Minuten langes Programm, das ‘Les Ambassadeurs’ bewegungsreich in den schnellen, gefühlvoll-kantabel in den langsamen Teilen spielt. Alexis Kossenkos Flötensoli sind hinreißend rhetorisch, wobei insbesondere die Adagio- und Grave-Sätze eine phänomenale Ausdruckskraft erreichen. (Aparté AP156)

 

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