TROMPETEN-SÄNGER
‘Trumpet Song’ nennt sich eine bemerkenswerte Dux-CD mit diversen Miniaturen für Trompete und Klavier sowie dem Konzert für zwei Trompeten und Klavier von Erik Morales. Der polnische Trompeter Slawomir Cichor (und sein amerikanischer Kollege Richard Stoelzel im Doppelkonzert) werden von Marta Macierzyńska und Aleksandra Nawe am Klavier begleitet. Slawomir Cichor zeigt beeindruckend sein ‘Gesangstalent’, vor allem in den langsamen Stücken, wobei die Elegie von Joseph Turrin und Eric Ewazens ‘A Song from the Heart’ zu echten Highlights werden. Die Tonaufnahme ist technisch von allerbester Qualität (1109).
SPANISCHES FEUER
Der Geiger Niklas Liepe, der Cellist Benedict Kloeckner sowie die Pianisten Nils Liepe und Jose Gallardo spielen auf Profil ein Programm mit dem Namen ‘Impresiones Espanolas’, mit Werken von Albeniz, Schtschedrin, Sarasate, Granados, Ginastera, Cassado und Turina. Die jungen Musiker der Kronberg Akademie spielen nicht nur auf hohem technischem Niveau, sondern investieren sich auch ganz, um Stimmungen deutlich zu machen und Tanzrhythmen prägnant werden zu lassen. Da lodert viel spanisches Feuer in einem höchst unterhaltsamen Programm (PH14014)!
BLOCH, TIEFSCHÜRFEND
Naxos besorgt die Wiederveröffentlichung einer ASV-CD von 1996, auf der Dalia Atlas einige der am wenigsten bekannten Meisterwerke von Ernest Bloch dirigiert, zwei aufrauschende symphonische Zwischenspiele aus der Oper ‘Macbeth’, die hoch emotionale, ursprünglich als Concerto grosso konzipierte letzte Symphonie in Es-Dur, das kurze ‘In Memoriam’ und die ‘Drei jüdischen Gedichte’, die anlässlich des Todes von Blochs Vater entstanden. Die Interpretationen sind tiefschürfend, wie man es von Dalia Atlas gewohnt ist, und das Royal Philharmonic setzt ihr engagiertes Dirigat stimmungsvoll um (8.573290).
KLAVIER STATT ORGEL
Die Fortsetzung der Aufnahmen von Georg Friedrich Händels Orgelkonzerten in der Klavierfassung von Matthias Kirschnereit knüpft da an, wo das erste Set endete: Kirschnereit spielt in einer Sprache, die in die Richtung von Haydn oder dem jungen Beethoven tendiert. Der Pianist spielt stimmungsvoll, sein Klavier klingt warm und etwas matt, und das Ergebnis ist wiederum überraschend, da auch diese Werke ganz anders klingen als in der Fassung für Orgel. Unter Lavard Skou-Larsen verstärkt die Kammerphilharmonie Neuss den ganz besonderen Charakter dieser Einspielung (cpo 77854-2).
HITCHCOCKS KOMPONISTEN
Alfred Hitchcock ließ nur die besten Komponisten die Musik für seine Filme schreiben. John Mauceri hat einige Partituren in Konzertversionen zusammengestellt, die die stilistische Vielfalt der Hitchcock-Musik zeigen sollen. Es sind Kompositionen von Bernard Herrmann, Franz Waxman, Dimitri Tiomkin, Arthur Benjamin und Danny Elfman. Die CD bleibt aber letztlich sowohl programmlich als auch musikalisch hinter meinen Erwartungen zurück. Das Dänische Nationalorchester spielt routiniert, spannungsarm und sorglos, was Differenzierung und klangliche Raffinement angeht. Eine Anti-Hitchcock-CD! (Toccata Classics TOCC 0241).
