Max Bruch: Violinkonzert Nr. 2 op. 44, In Memoriam op. 65, Konzertstück op. 84; Ulf Wallin, Violine, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Okko Kamu; 1 SACD BIS 2096; 5/14 (59'41) – Rezension von Remy Franck

Okko Kamu und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin haben mit dem schwedischen Violinisten Ulf Wallin im Mai 2014 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem – einst Karajans bevorzugtes Studio – drei Werke für Violine und Orchester von Max Bruch aufgenommen. Alle drei stehen von Anfang an im Schatten des Ersten Violinkonzerts, sehr zum Leidwesen des Komponisten, der das Zweite Konzert für besser hielt als seine anderen Kompositionen für die Violine. Auch Pablo de Sarasate, dem Widmungsträger soll das Werk besser gefallen haben als das Erste Konzert, außerdem hielt er es für wesentlich schwieriger.

Ulf Wallin und Okko Kamu versuchen,, mit viel Brillanz und Ausdruckskraft, Wallin auch mit einem strahlenden Geigenklang, das Werk aufzupäppeln.

‘In Memoriam’ für Violine und Orchester a-moll op. 65 (1893) ist dem Geiger Joseph Joachim gewidmet. Ulf Wallin gelingt es, aus dem an lyrischen Kantilenen ebenso wie an dramatischen Ausbrüchen reichen und von Bruch als « Klagegesang » bezeichneten Werk mit betörendem Geigengesang und gefasst ernster Dramatik eine große stilistische Einheit zu geben.

Das Konzertstück für Violine und Orchester op. 84 (1910) hat zwei Sätze, wovon der erste dramatisch und virtuos ist. Der zweite Satz basiert auf dem irischen Volkslied ‘The Little Red Lark’. Okko Kamu lässt das Orchester insbesondere im ersten Satz opulent aufspielen, während Wallin mit gefühlvollen Kantilenen einen reizvollen Kontrast schafft.

Die Surround-Aufnahme dieser von großem Enthusiasmus geprägten Aufführungen ist von bester Qualität, das Klangbild ist räumlich und die Balance zwischen dem Soloinstrument und dem Orchester optimal.

Ulf Wallin and his partners come up with a really superb set of performances, technically flawless and very expressive, full of enthusiasm.

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